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Wirtschaftsprofessor fordert Bankenschließungen

Archivmeldung vom 14.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Thorsten Polleit, Honorarprofessor an der Frankfurt School of Finance, hat vor einer gefährlichen Zuspitzung der Euro-Schuldenkrise gewarnt und drastische Konsequenzen für den Finanzsektor, darunter auch Bankenschließungen, gefordert. Der überdimensionierte Bankenapparat sei das wohl größte Problem. "Er muss schrumpfen", sagte der Chefökonom von Degussa-Goldhandel "Handelsblatt-Online".

"Schlechte Banken sollten daher auch nicht rekapitalisiert, sondern zugesperrt werden. Sie sollten kein Neugeschäft mehr betreiben, sondern abgewickelt werden. Gegebenenfalls muss ein Tausch von Fremd- in Eigenkapital erfolgen." Werde jetzt nicht gehandelt, sei zu befürchten, dass es noch sehr viel schlimmer komme, sagte Polleit weiter. "Schließlich sind die Ursachen der Missstände nach wie vor da."

Wichtig sei daher, sich den wahren Charakter dieser Krise vor Augen zu führen: Die aktuelle Krise sei im Kern eine Krise des Papiergeldsystems, erläuterte der Ökonom. Über Jahrzehnte hätten die Zentralbanken mit immer tieferen Zinsen dafür gesorgt, eine "Schuldenpyramide" zu errichten, die zur Überschuldung vieler Staaten und Banken geführt habe. Die Pläne der Euro-Retter könnten dagegen jedoch nichts ausrichten. "Alle Rettungsmaßnahmen, wie noch mehr Schulden, Schuldenvergemeinschaftung, Bankrekapitalisierung, Fiskalpakt, Bankenunion, setzen an den Symptomen der Missstände an, lassen aber die Ursache unbehandelt: Das Ausweiten der Papiergeldmengen durch Kreditvergabe", sagte Polleit.

Und er warnte vor den gravierenden Folgen. "Die Euro-Überschuldungskrise hat das Potenzial in eine Depression abzugleiten – das wäre übrigens auch das, was die ökonomische Theorie nahelegt: ein Papiergeldboom muss in einer Depression enden." Weil aber eine Depression sehr gefürchtet und gleichzeitig das Ausweiten der Geldmenge vielfach als die vergleichsweise bessere Lösung gesehen würde, laufe die Euro-Krise Gefahr, "das schlechteste aller Ergebnisse hervorzubringen: Depression und Zerstörung des Geldwertes - weil die EZB immer mehr Geld in Umlauf geben wird, um Pleiten von Banken und Staaten abzuwenden".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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