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Nach Rückzug aus Russland: Beschwerde gegen Jägermeister wegen unlauteren Wettbewerbs

Archivmeldung vom 15.12.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
(Symbolbild) Bild: Legion-media.ru / Tomas Speight
(Symbolbild) Bild: Legion-media.ru / Tomas Speight

Erst kündigte Jägermeister seinen Rückzug aus Russland an, jetzt heißt es, das Unternehmen setze heimische Hersteller von Kräutertinkturen unter Druck, die die Marktlücke im Land füllen wollen. Die Antimonopolbehörde leitete Ermittlungen ein. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Der Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge ist beim Föderalen Antimonopoldienst eine Beschwerde der russischen Destillerie Kristall gegen Jägermeister eingegangen. Dem deutschen Spirituosenhersteller wird unlauterer Wettbewerb gegen russische Unternehmen vorgeworfen.

Anfang November wurde bekannt, dass die Jägermeister-Lieferungen nach Russland stark eingebrochen sind. Trotz der Zusicherung des Vertreibers, dass die Marke nicht offiziell vom Markt genommen werde und die Lieferungen früher oder später wieder aufgenommen würden, ist das deutsche Kultgetränk tatsächlich aus Russland verschwunden. Die Medien berichteten unter Berufung auf den Vizepräsidenten des Russischen Verbands der Gastronomen und Hoteliers, dass der Hersteller Restaurantketten und Einzelhändler vor einem vollständigen Lieferstopp nach Russland gewarnt habe.

Zeitgleich mit dem Rückzug von Jägermaster vom russischen Markt kamen neue Getränke der russischen Destillerie Kristall unter den Markennamen "Alter Heiler" und "König Heiler" in die Verkaufsregale – und gerieten offenbar sofort ins Visier des Jägermeister-Herstellers.

Das russische Unternehmen habe sofort eine Beschwerde von der deutschen Firma erhalten, so Artjom Tschubukin, Geschäftsführer des Kristall-Werks, gegenüber der Agentur Business FM:

"Wir brachten ein neues Produkt auf den Markt, einen Kräuterlikör auf der Basis von 52 Kräutern, woraufhin Jägermeister uns als direkte Konkurrenten betrachtete. Es wurden Forderungen gestellt, die Produktion und die Einführung dieses Produkts zu stoppen, und es wurden Forderungen gestellt, es aus dem Verkehr zu ziehen und den Verkauf des von uns gelieferten Produkts an Einzelhandelsketten einzustellen. Auf dem russischen Markt gibt es nur sehr wenige Kräuterliköre dieser Art. Was die Verwendung der Rezeptur betrifft, so handelt es sich um eine Eigenentwicklung der Kristall-Werksleitung. Unsere Fachleute entwickeln seit dem Jahr 2019 eigene Rezepturen und wählen Kräuter aus. Wir haben Jägermeister als Likör in keiner Weise kopiert."

Kristall ist eine der größten und ältesten Destillerien Russlands. Die erste Brennerei der Gruppe wurde vor mehr als 120 Jahren im zaristischen Russland eröffnet. Später entstand in den Anlagen von Kristall der kultige Wodka Stolichnaya. Der Betrieb in der Stadt Kaluga teilte der Agentur Business FM mit, dass man zwar bereits vor langem einen eigenen Kräuterlikör entwickelt habe, dass die Markteinführung pandemiebedingt aber habe aufgeschoben werden müssen. Das Erscheinen der neuen Kräuterliköre sei zufällig in eine Zeit gefallen, in der die Rede davon gewesen sei, dass Jägermeister Russland verlassen wolle und der Verkauf deutscher Tinkturen stark zurückgegangen sei – ebenso wie deren Lieferung. Außerdem sei Jägermeister auf die Liste der Parallelimporte gelangt.

"Es ist unklar, warum man sich an den Markt klammern sollte, wenn man die Absicht hat, ihn zu verlassen", meinte Denis Pusyrew, Journalist und Experte für den Spirituosenmarkt, gegenüber Business FM:

"Wenn man heute im Einzelhandel unterwegs ist, sieht man nur noch selten einen Jägermeister, und wenn, dann sind es offenbar unverkaufte Restposten. Dennoch ist das alles für den Hersteller offensichtlich von Bedeutung. Egal, ob man den Markt verlassen hat oder nicht. Vielleicht denkt man daran, zurückzukommen, und der Platz ist schon von jemand anderem besetzt."

Wie aus der Beschwerde des russischen Werks Kristall beim Föderalen Antimonopoldienst hervorgeht, übt die deutsche Seite nicht nur massiven Druck auf das russische Unternehmen aus, indem man "versucht, ihm die Herstellung seiner eigenen Liköre zu verbieten", sondern setzt auch Großhändler, Einzelhändler und Einzelhandelsketten unter Druck, den Verkauf russischer Erzeugnisse einzustellen.

Der Föderale Antimonopoldienst Russlands hat ein Verfahren über die Beschwerde des Unternehmens Kristall eingeleitet, das "in Übereinstimmung mit den festgelegten Verfahrensnormen" verlaufen wird, meldet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti."

Quelle: RT DE

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