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Preisverfall: Verband warnt vor Goldhändler-Sterben

Archivmeldung vom 15.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
20 Mark Goldmünze 1914
20 Mark Goldmünze 1914

Foto: D.j.mueller
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Verfall des Goldpreises setzt die Handelsunternehmen der Edelmetallbranche stark unter Druck: "Viele Anbieter werden über kurz oder lang wieder vom Markt verschwinden", sagte Roman Schneider, Vorsitzender des Berufsverbandes des Deutschen Münzenfachhandels, gegenüber der "Welt am Sonntag".

Der Goldpreis hatte wegen weltwirtschaftlicher Verwerfungen und der Staatsschuldenkrise mehr als ein Jahrzehnt lang per Saldo jedes Jahr zugelegt. Analog zur wachsenden Beliebtheit des Edelmetalls war auch die Zahl der Händler und Handelshausfilialen deutlich gestiegen. Doch seit Jahresbeginn flüchten vor allem Großanleger aus dem vermeintlich "sicheren Hafen".

Sie halten den Schutz vor systemischen Risiken vielfach für nicht mehr relevant. So hat seit Januar der Goldpreis um rund 25 Prozent nachgegeben. Ein Problem ist das vor allem für viele kleinere Händler, die ohne preisliche Absicherung arbeiten. Solange der Preis stieg, machten sie gute Geschäfte: Oft strichen sie den Preisanstieg zwischen Kauf und Weiterverkauf der Ware als Gewinn ein, zusätzlich sparten sie sich die Kosten für die Absicherung der Bestände.

"Jetzt, da der Preistrend gedreht hat, wendet sich das Blatt gegen sie", sagt Verbandsvorsitzender Schneider. Denn fällt der Preis zwischen dem Einkauf und dem Wiederverkauf, können die Händler nur noch mit Verlust verkaufen - oder die Ware zurückhalten in der Hoffnung auf wieder steigende Preise. "Gerade kleinere, unerfahrene Händler haben entweder gar nicht das Fachwissen, oder sie können es sich nicht leisten, ihre Bestände abzusichern", erklärt Schneider.

Der Münzenfachhandelsverband schätzt den über Jahre gewachsenen Markt für den Handel mit Anlagegold bundesweit auf etwa 200 Unternehmen. Der Markt ist hart umkämpft, die Preise durch das Internet transparent. Eine Absicherung der Bestände können sich nur große Anbieter wie pro aurum, Degussa Goldhandel oder Westgold erlauben.

Auch der Zentralverband des deutschen Kreditgewerbes leidet unter dem Goldpreisrückgang. "Für uns Pfandleiher ist das Geschäft schwieriger geworden", sagt Verbandsvorstand Joachim Struck. "Die Kunden müssen mehr auf den Tisch legen, um denselben Kredit zu bekommen." Für 2013 rechnet der Verband nach jahrelangem Wachstum lediglich noch mit einer schwarzen Null für die Branche.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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