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Zeitung: Renten wegen falschem Riester-Faktor zu stark gekürzt

Archivmeldung vom 17.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Die Renten sind durch die sogenannten Riester-Abschläge seit 2002 fünf Mal stärker gesenkt worden als eigentlich nötig. Ein Eck-Rentner verliert dadurch rund 50 Euro im Monat. Das berichtet die "Bild-Zeitung" unter Berufung auf eine Studie des Sozialpolitik-Experten Dr. Johannes Steffen.

Dem "Bild"-Bericht zufolge wurde der sogenannte Riester-Faktor, der die Rentenerhöhungen in den vergangenen Jahren abbremste, viel zu hoch angesetzt. Der Abschlag wurde bei der Einführung der Riester-Rente 2002 eingeführt. Durch ihn sollte die durch Beitragszahlung in die private Versicherung verursachte Verringerung der Netto-Löhne auf die Rentner übertragen werden. Angenommen wurde, dass alle Arbeitnehmer eine Riester-Rente abschließen und langfristig vier Prozent ihres Nettolohns in eine Privatrente einzahlen. Dementsprechend wurden die Rentenerhöhungen in mehreren Jahresschritten gesenkt. Insgesamt liegen die Renten dadurch der Studie zufolge heute um 5,08 Prozent niedriger als ohne Riester-Faktor. Nach der Studie Steffens war das aber viel zu hoch. Die Nettolöhne seien durch Beiträge in Riester-Renten nämlich tatsächlich nur um etwa ein Prozent gesunken, weil viel weniger Arbeitnehmer eine Riesterrente abschließen und geringere Summen in sie einzahlen. So hätten die Arbeitnehmer der Studie zufolge z.B. im Jahr 2011 insgesamt 33,3 Milliarden Euro in Riester-Renten ansparen müssen. Tatsächlich lagen die Eigenbeiträge nur bei 6,3 Milliarden Euro. Danach hätten auch die Renten nur in diesem Umfang gekürzt werden dürfen - also um ein statt um fünf Prozent. Eine Rente von 500 Euro müsste dementsprechend heute 20 Euro höher liegen, eine von 1.000 Euro sogar um 40 Euro.

Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Ulrike Mascher, forderte deshalb in der "Bild-Zeitung" die Rücknahme der Kürzungen: "Die Prognosen über die Verbreitung der Riester-Rente waren von Anfang an viel zu optimistisch. Die Rentenkürzungen durch den Riester-Faktor haben keine Grundlage mehr und müssen zurück genommen werden. Die Rentner haben es jetzt Schwarz auf Weiß, dass sie willkürlich zur Kasse gebeten werden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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