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Arbeitsmarktexperte befürchtet schwere Corona-Folgen für Azubis

Archivmeldung vom 26.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jobsuche: Arbeitslose geben teils auf. Bild: Anton Porsche, pixelio.de
Jobsuche: Arbeitslose geben teils auf. Bild: Anton Porsche, pixelio.de

Der Sozialwissenschaftler und Arbeitsmarktexperte Stefan Sell befürchtet schwere Folgen durch die Coronakrise für die aktuelle Generation der Auszubildenden in Deutschland.

"Wir hatten bereits vor der Krise das Problem, dass zu wenige Betriebe dual ausgebildet haben. Das wurde durch die Coronakrise noch deutlich verstärkt", sagte Sell dem Nachrichtenportal Watson. Aufgrund der "unklaren wirtschaftlichen Situation" hätten viele Betriebe "ihre Ausbildungsverträge gekündigt oder Auszubildende gar nicht erst eingestellt", so der Sozialwissenschaftler weiter. Die Folgen dieser Entwicklung könnten gravierend sein.

"Wir haben über zwei Millionen junge Menschen zwischen 20 und 30 Jahren in Deutschland, die keinerlei Berufsausbildung besitzen und sich als ungelernte Arbeitskräfte durchschlagen. Wenn es eine Risikogruppe gibt, die bedroht ist, in relative Armut zu geraten, dann sind sie es", sagte Sell. Diese Gruppe rutsche besonders häufig in relative Armut und Arbeitslosigkeit. "Das könnte durch Corona vielen jungen Menschen drohen – mit lebenslangen Schäden, die dadurch produziert werden", so der Arbeitsmarktexperte weiter. Er forderte daher staatliche Unterstützung für Azubis.

"Der Lockdown ist eine staatliche Maßnahme zum Gesundheitsschutz. Also kann der Staat auch dabei helfen, die Folgen dieser Maßnahme abzuschwächen", sagte Sell dem Nachrichtenportal Watson. Konkret forderte er, dass der Staat alle Azubi-Gehälter bis zum Ende des Jahres übernimmt. "Es wäre ein positives Signal – `klotzen, nicht kleckern` wäre angesichts der enormen Bedeutung der Berufsausbildung die richtige Botschaft", so der Sozialwissenschaftler.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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