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Börsen-Zeitung: Überraschend klare Worte, Kommentar zum Ergebnissprung bei der Deutschen Lufthansa von Lisa Schmelzer

Archivmeldung vom 20.01.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Lufthansa ist immer für eine Überraschung gut. Am Mittwoch überraschte weniger die erste Hochrechnung für das operative Ergebnis 2005 von „um“ 550 Mill. Euro als vielmehr die Präzision der Aussage. Denn für gewöhnlich flüchten sich die Lufthanseaten gerne in wolkige Umschreibungen wie „deutlich über“, „rund“ oder „mindestens“. Klare Antworten zu Fragen nach der erwarteten Ergebnisentwicklung bleibt der Lufthansa-Vorstand meistens schuldig.

Diese Zurückhaltung ist einerseits verständlich. Denn keine Branche wurde in den vergangenen Jahren von so großen Unsicherheiten belastet wie die Luftfahrt. Terror- und Seuchengefahr, Naturkatastrophen und hoher Ölpreis treffen in ihren Folgen immer vor allem Airlines und Touristikunternehmen.

Allerdings hat Lufthansa mit ihrer Zurückhaltung den Bogen in der Vergangenheit häufig überspannt. Nicht nur, dass Prognosen stets in nebulöse Formulierungen gekleidet werden. Auch bei eigentlich kommunikationsintensiven „Events“ wie der Kapitalerhöhung vor eineinhalb Jahren lassen die Airline-Verantwortlichen klare Aussagen vermissen. Die damals vorgetragenen Motive für die Kapitalmaßnahme überzeugten nicht. Kein Wunder also, dass der Markt verunsichert reagierte.

Läutet Lufthansa mit der gestern verschickten Ad-hoc-Meldung und dem kürzlich vermeldeten Wechsel an der IR-Spitze Zeiten neuer Offenheit ein, ist das die eigentliche gute Nachricht. Die neue Ergebnisguidance an sich liefert dagegen keinen Grund zur Euphorie. Zum einen gehen die Analysten-Schätzungen schon lange von einem operativen Ergebnis von deutlich über 500 Mill. Euro aus. Zum anderen würde Lufthansa selbst mit 550 Mill. Euro im Gesamtjahr ein deutlich schwächeres viertes Quartal abliefern als in den beiden Vorjahren.

Dies könnte durchaus ein Menetekel für 2006 sein – denn an den Belastungsfaktoren hoher Ölpreise und scharfer Wettbewerb hat sich nichts geändert. Die Möglichkeiten, über eine weitere Erhöhung der Treibstoffzuschläge den Kerosinkosten die Spitze zu nehmen, sind begrenzt. Nach einer Treibstoffrechnung von geschätzten 2,5 Mrd. Euro 2005 kalkuliert Lufthansa für 2006 mit 3,2 bis 3,5 Mrd. Euro. Deutliche Worte darüber, wo der Hebel angesetzt werden soll, um diese Belastungen auszugleichen, könnten vor diesem Hintergrund nicht schaden.

Quelle: Pressemitteilung Börsen-Zeitung

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