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Opel-Chef Karl-Thomas Neumann: Erfahrungen aus politischer Arbeit sind bei unpopulären Entscheidungen nützlich

Archivmeldung vom 27.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Karl-Thomas Neumann, 2010
Karl-Thomas Neumann, 2010

Foto: RudolfSimon
Lizenz: CC-BY-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Opel-Chef Neumann war während seiner Studentenzeit politisch höchst aktiv. Im Interview mit dem "Lufthansa Exclusive"-Magazin sagte der Vorstandsvorsitzende des Autobauers: "Ich war demonstrieren und generell zu vielem kritisch eingestellt. Ich habe oft an Podiumsdiskussionen teilgenommen. Das war eine wichtige Erfahrung: Ich habe gelernt, auch unpopuläre Positionen zu vertreten und durchzuhalten. Das hat mir fürs Leben geholfen."

Neumann fuhr aus Dortmund, wo er Anfang der 1980er-Jahre Elektrotechnik studierte, sogar zu den großen Protestmärschen der Zeit nach Bonn. Neumann: "Politisch haben mich damals die großen Fragen der Zeit sehr interessiert: die Ostpolitik, der Nato-Doppelbeschluss, die Friedensbewegung."

Unterwegs war der junge "KTN" damals in einem Opel Kadett in leuchtendem Orange: "Die Farbe war ziemlich angesagt, und ich ein Surfer mit längeren Haaren. Da passte so ein gelbes Brett super aufs Dach. Das war sehr lässig, aber heute würde ich mir vielleicht doch eher eine andere Farbe aussuchen", so Neumann. "Ich verdiente mein erstes Geld, musste jeden Tag zur Uni fahren und brauchte etwas Solides. Mit dem Opel Kadett empfand ich Besitzerstolz, aber auch das gute Gefühl: Jetzt bleibst du nicht mehr liegen, sondern kannst wirklich fahren, wohin du willst, auch nach Spanien. Diese Freiheit war großartig."

Inspiration für seine heutige Arbeit kommt für Opel-Chef Karl-Thomas Neumann auch vom Cheftrainer des Bundesligisten Borussia Dortmund. Im Interview mit "Lufthansa Exclusive" sagte Neumann: "Jürgen Klopp hat eine positive, optimistische Ausstrahlung, eine 'Can do'-Haltung. Das lebe ich bei Opel ebenfalls vor." Neumann weiter: "Auch mit Rückschlägen geht er hervorragend um: Er schöpft daraus Energie, um beim nächsten Mal noch stärker anzugreifen." Er habe beispielhaft gezeigt, "wie man aus der Underdog-Rolle Vorteile ziehen kann". Auf die Frage, ob er sich mit Klopp gelegentlich über Teamführung unterhalte, sagte Neumann: "Das kommt schon vor."

Im Automobil sieht Neumann einen Ausdruck menschlicher Individualität: "Das Auto ist für mich ein Stück Freiheit und Selbstbestimmtheit. Für viele Menschen ist das Auto sogar der letzte Raum von Individualität: Man ist allein und kann beispielsweise so laut Musik hören, wie man will." Neumann weiter: "Diesen Freiraum müssen wir erhalten, das ist der Kern des Autos."

Visionen einer Welt, in der die Autos die Menschen fahren (und nicht mehr umgekehrt), bewertet Neumann skeptisch: "Fremdbestimmt fahren werden wir aus meiner Sicht so schnell nicht. Allein die Haftungsfrage ist rechtlich völlig unklar." Zunehmen wird laut Neumann allerdings auch bei Opel das "assistierte Fahren" mit technischen Hilfsmitteln und weitgehender Vernetzung: "Wir wollen jedes Auto mit einer schnellen Internetverbindung ausstatten und damit schon ab 2015 eine Vorreiterrolle einnehmen."

Einen raschen Siegeszug von Elektrofahrzeugen im Massenmarkt bezweifelt Neumann: "Es ist heute extrem teuer, große Batterien ins Auto zu bringen. Wenn Sie nicht wirklich voll befriedigend auch längere Strecken fahren können, also 300 bis 400 Kilometer weit, dann müssen Sie Mischtechnologien nutzen." Neumann weiter: "Für den normalen Kunden, der jeden Tag ein Auto braucht, ist das derzeit einfach zu teuer." Eine wichtige Zielgruppe für Opel sieht Neumann in den Senioren: "Ältere Menschen werden zudem ein immer wichtigerer Kundenkreis, auf den wir uns einstellen - mit seniorengerechten Autos, die trotzdem cool sind."

Quelle: Gruner+Jahr, Corporate Editors (ots)

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