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Deutsche Bank will Entschädigungen an die Stadt Milwaukee zahlen

Archivmeldung vom 27.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Zentrale der Deutsche Bank in Frankfurt am Main. Bild: Deutsche Bank
Zentrale der Deutsche Bank in Frankfurt am Main. Bild: Deutsche Bank

Die Deutsche Bank hat nach Quellen des ARD-Magazins "Panorama" Vertretern der Stadt Milwaukee in der Nacht vom 25. auf den 26. Mai ein Millionendarlehen und weitere Entschädigungszahlungen angeboten. Milwaukee hatte der Deutschen Bank vorgeworfen, sie habe zahlreiche Häuser in der amerikanischen Stadt verfallen lassen, dadurch verkämen ganze Stadtviertel. Die erklärte Position der Bank bisher: "Die Deutsche Bank ist in ihrer Rolle als Treuhänderin nicht verantwortlich. Das sind vertragsgemäß die sogenannten Loan Servicer", also die Hausverwalter.

In der nicht-kameraöffentlichen Aktionärsversammlung am 26. Mai in Frankfurt konkretisierte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, man habe der Stadt Milwaukee einen Hypothekenkredit von zwei Millionen Dollar für die Wiederherstellung von Häusern in Aussicht gestellt. Außerdem wolle die Bank Entschädigungen von bis zu 500.000 Dollar an die Stadt Milwaukee zahlen. Davon sollen 100.000 Dollar für gemeinnützige Zwecke bereitgestellt werden. Zu diesem Teil der Zahlung sagte Ackermann wörtlich: "Ich verspreche Ihnen, dass das geschieht".

Dazu erklärt Susan Giaimo von der amerikanischen Bürgerinitiative "Common Ground" aus Milwaukee in "Panorama": "Die Ankündigung von Herrn Ackermann zeigt, dass die Verhandlungen vorangehen. Wir glauben, dass wir jetzt ein gemeinsames Übereinkommen erreichen können."

Ackermann betonte allerdings, dass die angekündigten Zahlungen aus juristischer Sicht kein Schuldeingeständnis seien, eine "rechtliche Verpflichtung" gebe es dafür nicht.

Wie "Panorama" berichtet, klagen immer mehr Städte in den USA über die Praktiken der Deutschen Bank. Die Stadt Los Angeles etwa hat bereits Klage gegen die Bank erhoben. Die Bank lasse als Treuhänderin massenhaft Häuser verfallen.

In Milwaukee etwa verstößt die Bank nach Angaben der Stadt gegen zahlreiche Vorschriften. 18 Monate lang hatten Vertreter der Stadt vergeblich versucht, in Verhandlungen mit der Deutschen Bank zu treten. Am Montag (23. Mai) hatte der Bürgermeister von Milwaukee, Tom Barret, in einem Brief, der "Panorama" vorliegt, Josef Ackermann vorgeworfen, die Deutsche Bank handele "inadäquat" und sei für eine "Verschandelung" der Stadt verantwortlich.

Zum Motiv dieses Geschäftsgebahrens sagt die Deutsche Bank nichts. Experten stellen fest, dass solche Häuser paradoxerweise an Wert gewinnen, wenn sie verfallen. Denn dann dürfen sie abgerissen werden, und leere Grundstücke lassen sich am besten verkaufen.

"Die Zahlung zeigt, dass die Bank ihre eigenen sozialen Standards oft nicht einhält", kritisiert der Geschäftsführer des Verbands der kritischen Aktionäre, Markus Dufner, in "Panorama". Die mögliche Zahlung sei das Ergebnis intensiver Öffentlichkeitsarbeit seit über einem Jahr.

Quelle: NDR / Das Erste (ots)

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