Der abgebende Unternehmer braucht Hilfe: Zum Tag der Unternehmensnachfolge am 21. Juni

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
Mit diesem Satz provoziert Ruhestandscoach Dr. Hubert Koch. Oft erntet er Widerspruch, zumindest aber Staunen und Kopfschütteln. Warum soll der Hilfe brauchen, der erfolgreich ein Unternehmen geführt hat, das jetzt zur Übergabe ansteht? Hat er nicht allen gezeigt, dass er ein Macher ist und weiß, wie es geht?
"Bezogen auf die Rolle als Unternehmer stimmt das", sagt der Experte. Aber diese endet nun mal mit der Übergabe der Firma. All das Positive gilt aber nicht zwingend für den Menschen im Unternehmer. "Und auf den bezieht sich die Aussage mit dem Hilfsbedarf".
Die Erfahrung mit Betriebsübergaben zeigt mit aller Deutlichkeit: Ein Unternehmer, der nichts hat, was seinem Leben danach Sinn gibt, kann zur Belastung im Übergabeprozess werden, und zwar in dreifacher Weise. Zunächst durch verspätete Beschäftigung mit dem Thema, dann durch Verzögern und Verschleppen während der Übergabeverhandlungen und schließlich durch späteres Einmischen in die operative Arbeit der Nachfolger.
Allerdings setzt sich bei vielen Industrie- und Handelskammern (IHKs) ebenso wie bei Anwälten, Steuerberatern, Notaren und Mediatoren, die im Übergabeprozess beteiligt sind, langsam die Erkenntnis durch, dass abgebende Unternehmer manchmal ein gezieltes Einzelcoaching benötigen, neben der Mediation des Prozesses mit allen Beteiligten.
Wegen der begrenzten Nachfrage nach Unternehmensübernahmen stehen die abgebenden Inhaber ohnehin unter einem großen Druck. Deshalb sollten sie rechtzeitig alles tun, um mit sich im Reinen zu sein und ihr Lebenswerk nicht zu gefährden. Für jeden gilt der Appell von Anton Pawlowitsch Tschechow: "Verpfusche nicht das Finale Deines Lebens".
Quelle: Dr. Koch Beratung und Coaching (ots)