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NDR: Ehemaliger AWD-Chef Maschmeyer soll in Verfahren gegen Anleger persönlich vor Gericht aussagen

Archivmeldung vom 23.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
AWD Sitz in Hannover. Bild: AxelHH at de.wikipedia
AWD Sitz in Hannover. Bild: AxelHH at de.wikipedia

Der frühere AWD-Chef Carsten Maschmeyer soll nach Informationen des Hörfunkprogramms NDR Info und des Fernsehmagazins "Panorama" (NDR) in einem Verfahren eines Anlegers gegen den Konzern persönlich vor Gericht aussagen. Maschmeyer ist demnach für den 19. März vor das Landgericht in Gera in Thüringen geladen. Dort soll er unter anderem zur Frage Stellung nehmen, ob der AWD vor seinem Börsengang im Jahr 2000 für die Vermittlung von Fondsprodukten überhöhte Provisionen kassiert hat, ohne dies den Kunden auch mitzuteilen. Dies wäre nicht mit geltendem Recht vereinbar.

Den Informationen zufolge hat das Landgericht auch einen ehemaligen Geschäftsführer des AWD-Konzerns geladen. Im Gespräch mit NDR Info und "Panorama" hatte dieser bereits angegeben, dass beim Verkauf der Fondsprodukte in vielen Fällen über eine Tochterfirma insgesamt mehr als 15 Prozent Provision an den AWD-Konzern geflossen sein soll. Bei Provisionen in dieser Höhe hätte der AWD seine Kunden laut geltendem Recht informieren müssen. Der Geschäftsführer hatte die Tochterfirma, über die der AWD die überhöhten Provisionen abgerechnet haben soll, geleitet und die Vergütungen nach seinen Angaben teilweise selbst mit den Fondsgesellschaften ausgehandelt.

Der AWD und auch Maschmeyer wollten sich zu den anstehenden Verfahren nicht äußern. Der AWD betonte zuletzt, das Unternehmen könne die Vorwürfe "nicht nachvollziehen". Die Vermittlung und der Verkauf von Anteilen an so genannten "geschlossenen Fonds", also etwa Beteiligungen an Immobilienprojekten oder Medienfonds, waren nach Angaben ehemaliger AWD-Manager ein wichtiger Baustein für den Börsengang des Unternehmens. Für viele Kunden bedeuteten die Beteiligungen jedoch bisher zum Teil sehr hohe Verluste. Zum Jahresende 2011 reichten Tausende Anleger Klagen ein, weil ihre Fälle sonst verjährt wären.

Der AWD hatte zuletzt im Januar 2012 vor dem Landgericht Braunschweig und dem Oberlandesgericht Naumburg Fälle gegen Anleger verloren. Zuvor waren Klagen von verärgerten Kunden meist erfolglos geblieben. Die jetzige Klagewelle könnte den Konzern Experten zufolge deutlich mehr als hundert Millionen Euro kosten. Der langjährige AWD-Chef Carsten Maschmeyer war im Dezember aus dem Verwaltungsrat der Konzernmutter Swiss Life ausgeschieden.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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