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Ökonomen erwarten Ende der Rezession in der Euro-Zone

Archivmeldung vom 09.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de

Die längste Wirtschaftskrise der europäischen Nachkriegsgeschichte neigt sich offenbar ihrem Ende zu. Nach Ansicht von Ökonomen hat sich die Konjunkturlage auch in den Krisenländern der Euro-Zone zumeist so weit stabilisiert, dass für das nächste Jahr Hoffnung auf eine Erholung besteht. "Das Schlimmste scheint überstanden zu sein", sagte Sebastian Dullien von der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft der "Süddeutschen Zeitung".

Er warnte allerdings zugleich vor übertriebenem Optimismus: Die Wirtschaft werde in vielen Ländern nicht abrupt, sondern nur sehr langsam in Schwung kommen. Das Bruttoinlandsprodukt in den 17 Ländern der Euro-Zone war zuletzt sechs Quartale in Folge geschrumpft. Grund war die Banken- und Staatsschuldenkrise, die in vielen Ländern grundlegende Probleme in der Wirtschaftsstruktur, auf dem Arbeitsmarkt und in der öffentlichen Verwaltung zu Tage förderte.

In Staaten wie Griechenland und Spanien brach die Konjunktur drastisch ein, die Löhne sanken und die Arbeitslosenquoten schossen auf Werte über 20 Prozent nach oben. Entsprechend niedrig ist jetzt das Niveau, von dem aus diese Länder ihren Neuanfang starten müssen. In Italien und Spanien gelang es jetzt immerhin, die wirtschaftliche Talfahrt zu stoppen. In Frankreich schmolz das Außenhandelsdefizit, in Griechenland drehte die Bilanz sogar ins Plus. In Portugal ging die Zahl der Arbeitslosen erstmals seit zwei Jahren wieder zurück.

Auch in Deutschland ist die Konjunkturdelle vom Winter 2012/13 überwunden. Fast alle Experten gehen davon aus, dass die hiesige Wirtschaft im zweiten Quartal kräftig gewachsen ist. Sowohl bei den Auftragseingängen als auch bei der Industrieproduktion und den Exporten meldeten die Unternehmen zuletzt teils deutliche Zuwächse.

Nach einer Umfrage der Europäischen Zentralbank unter Volkswirten wird die Wirtschaft im Euro-Raum dieses Jahr um 0,6 Prozent schrumpfen. Für 2014 rechnen die Experten hingegen mit einem Plus von 0,9 Prozent, für 2015 von 1,5 Prozent.

Wegen der weiterhin niedrigen Leitzinsen könnte es nach Einschätzung von Stefan Kooths vom Kieler Institut für Weltwirtschaft 2015 in Deutschland sogar zu einer Überhitzung der Konjunktur kommen. Kooths warnte angesichts der etwas besseren Perspektiven in Europa vor einem erlahmenden Reformeifer. "Wer glaubt, auf Reformen verzichten zu können, wird ein böses Erwachen erleben", sagte er der SZ.

Simon Junker vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung verwies zudem darauf, dass zwar "Licht am Ende des Tunnels flackert", die Arbeitslosigkeit in den Krisenländern aber auch bei einem Aufschwung bis weit ins Jahr 2014 hinein hoch bleiben werde. Die Impulse müssten deshalb von außen kommen, etwa aus den USA und China.

Als größte Bedrohung für die Konjunkturerholung sehen alle befragten Ökonomen ein Wiederaufflackern der Euro-Krise an: Sollte etwa die Lage in Griechenland wieder eskalieren, Italien ins politische Chaos oder Frankreich in eine wirtschaftliche Depression stürzen, kehrten die Turbulenzen auf den Finanzmärkten sofort zurück. Dann seien auch alle Konjunkturprognosen umgehend Makulatur.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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