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Deutsche Banken wollen am US-Rettungspaket teilhaben

Archivmeldung vom 26.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Deutsche Banken in den USA könnten die Milliarden des US-Rettungspakets gut gebrauchen - deshalb soll sich Finanzminister Steinbrück für den 700-Milliarden-Deal starkmachen. Mit Blick auf die Finanzkrise will nun auch die Bundesregierung Managergehälter deutlich schrumpfen.

Deutsche Banken in den USA wollen Hilfe: Bei einem Krisengipfel zu den Folgen der Finanzmisere haben Spitzenvertreter der deutschen Kreditwirtschaft Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) bearbeitet, damit er sich in Washington für das Rettungspaket einsetzt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Finanzkreise. Die USA wollen den Banken faule Hypothekenkredite im Volumen von 700 Milliarden Dollar abkaufen, um sie von den Risiken zu entlasten.

Führende Manager der deutschen Kreditwirtschaft hatten am Donnerstag zweieinhalb Stunden mit Steinbrück in Berlin über die Folgen der internationalen Finanzkrise beraten. Ein Sprecher des Finanzministeriums sprach lediglich von einem intensiven und sehr vertrauensvollen Gedankenaustausch. Konkrete Ergebnisse habe es nicht gegeben.

 

Große Hoffnungen auf das Rettungspaket können sich die deutschen Banken ohnehin nicht machen: Die Milliardenhilfe ist im US-Kongress umstritten. Viele Details sind noch ungeklärt, wie etwa die Frage, inwiefern ausländische Banken ihre faulen Kredite über das Hilfspaket stützen können. Dies könnte auch davon abhängen, ob es in anderen Ländern ähnliche Angebote für US-Institute geben wird.

Steinbrück machte bereits deutlich, dass in Deutschland und Europa ein Notfallfonds nicht aufgelegt werde. Die Verantwortung für die Krise sehen sowohl er als auch Angela Merkel bei den USA: Die wirtschaftlichen Auswirkungen seien dort am gravierendsten, sagte die Kanzlerin der "Passauer Neuen Presse". Dort liege deshalb auch die Hauptverantwortung für die Bewältigung der Krise.

Auf Manager in Deutschland könnte sich die Krise dennoch auswirken: Eine Expertengruppe der großen Koalition will bis November Vorschläge unterbreiten, um ungerechtfertigte Auswüchse bei den Managergehältern zu unterbinden. Merkel forderte in der "Passauer Neuen Presse", die von Boni-Zahlungen an Manager ausgehende "Kultur der Kurzfristigkeit im Finanzsektor" zu thematisieren. SPD und Union liegen bislang bei ihren Vorstellungen zu diesem Thema noch weit auseinander.

Die SPD-Führung hatte Ende April ein Konzept beschlossen, nach dem die steuerliche Absetzbarkeit von Vorstandsgehältern ab einer Höhe von einer Million Euro eingeschränkt wird. Über Vorstandsvergütungen soll zudem künftig der gesamte Aufsichtsrat eines Unternehmens und nicht nur ein Ausschuss entscheiden. Gehalt, Boni und Abfindungen sollen stark leistungsbezogen sein und langfristigere Aspekte beinhalten.

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