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MAN-Betriebsratschef will mehr Teile selbst fertigen lassen

Archivmeldung vom 05.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo der MAN
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Der Betriebsratschef von MAN, Jürgen Dorn, pocht unter dem Dach des Volkswagen-Konzerns auf eine starke Rolle für den Münchener Lastwagen- und Maschinenbauer. "Wir sind ein stolzes, traditionsreiches Unternehmen. Und das älteste Mitglied im DAX. Das geben wir nicht einfach auf", sagte Dorn dem "Handelsblatt". "Im VW-Konzern wollen wir eine wichtige Rolle spielen."

Im Kerngeschäft von MAN läuft es allerdings schlecht, die Werke sind nicht ausgelastet. In den ersten Monaten des Jahres musste Anders Nielsen, neuer Chef der Lkw- und Bus-Sparte, Kurzarbeit ansetzen. "Die Frage lautet: Ist unsere Werksstruktur noch richtig?", so Dorn. Die Arbeitnehmervertreter haben klare Vorstellungen, wie die Antwort ausfällt. "Das Insourcing von Komponenten ist der richtige Ansatz", sagte der Betriebsratschef. "Wir denken da konkret an Getriebe, Bremsscheiben oder Tankbehälter. Standortschließungen lehnen wir kategorisch ab." Eigentlich müsste Truck-Chef Nielsen mindestens ein Werk schließen, doch ihm sind die Hände gebunden: Die Standortfrage ist bei MAN ein Politikum. Das Stammwerk in München ist tabu, das Bus-Werk Salzgitter in der VW-Heimat Niedersachsen ebenso. Als Ausweg zeichnet sich eine neue Nutzung der erst 2007 geöffneten Fabrik im polnischen Krakau ab. "Der Standort Deutschland hat im Vergleich zum Standort Polen viele Vorteile: Hier gibt es viel mehr Flexibilität durch Arbeitszeitkonten und das Instrument der Kurzarbeit, um Schwächephasen zu überbrücken", sagte Dorn. Das Werk Krakau sei unter der Voraussetzung gebaut worden, von dort aus den russischen Markt zu bedienen. Das gelte heute nicht mehr. "Die Auslastung des Werks liegt deutlich unter damaligen Erwartungen", so Dorn. Nun zeichne sich eine alternative Nutzung im VW-Reich ab. "Wir prüfen den Bau des neuen Crafter in Krakau", erfuhr das "Handelsblatt" aus Konzernkreisen.

Die Nutzfahrzeugtochter VWN will den Nachfolger des mittelschweren Transporters Crafter selbst fertigen und nicht mehr beim Rivalen Mercedes-Benz. Dorn setzt auf eine Trendwende. "Mittel-und langfristig wächst der Transportbedarf in Europa. Damit wird die Nachfrage nach Lastwagen steigen", sagte der MAN-Betriebsratschef. "Es wäre deshalb falsch, jetzt Produktionskapazitäten bei uns zu reduzieren. Die Durststrecke müssen wir überstehen." Auf Truck-Chef Anders Nielsen warten harte Verhandlungen. "Wenn Herr Nielsen nur das Ergebnis treiben will, dann hat er bei uns keine Zukunft", sagte Dorn dem "Handelsblatt". "Wir wollen ein gutes Ergebnis und die Sicherung der Beschäftigung."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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