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Azubi-Löhne steigen weniger stark als in den Vorjahren

Archivmeldung vom 03.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Karl-Heinz Laube / pixelio.de
Bild: Karl-Heinz Laube / pixelio.de

Der Aufwärtstrend bei den Lehrlingsgehältern hat sich 2017 verlangsamt: Im Schnitt stieg die "Ausbildungsvergütung" um 2,6 Prozent auf 876 Euro im Monat. Das sei angesichts der Lage am Ausbildungsmarkt "überraschend", heißt es in einer Studie des Bundesinstituts für Berufliche Bildung (BIBB), über die das "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe) berichtet.

Von 2012 bis 2016 waren die Lehrlingslöhne um jeweils 3,4 bis 4,5 Prozent gestiegen. Hintergrund sei, dass Betriebe in vielen Regionen und Branchen händeringend Azubis suchen und die Zahl der unbesetzten Stellen im Herbst 2017 die Rekordzahl von fast 49.000 erreichte, so die Zeitung. Das Durchschnittsgehalt setzt sich aus knapp 800 Euro im ersten, 870 im zweiten und 960 Euro im dritten Lehrjahr zusammen.

Dahinter verbirgt sich eine enorme Spanne: Top-Verdiener unter den Lehrlingen sind Maurer, Mechatroniker, Industriemechaniker, Versicherungs- und Industriekaufleute, die im Schnitt mehr als 1.000 Euro pro Monat bekommen. Zudem erhalten auch Eltern von Azubis Kindergeld. Maler und Lackierer, Bäcker und Floristen hingegen verdienen im Schnitt weniger als 700 Euro, Schornsteinfeger nur 518. Die Vergütung wurde jedoch 2017 "auch in kaum einem Beruf mit besonders großem Nachfragedefizit stark angehoben", schreibt das BIBB. Das gelte vor allem für Gastronomie, Lebensmittelhandwerk und Reinigungsbetriebe.

Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer ärgert es, dass "ständig das Bild vom armen Lehrling gezeichnet wird". Das Bild sei in der Öffentlichkeit häufig dadurch verzerrt, dass oft einzelne Gewerke wie etwa Friseure herausgegriffen und die dortigen Ausbildungsvergütungen pauschal auf das ganze Handwerk übertragen würden. Es sei auch "europaweit keineswegs selbstverständlich, dass Azubis Geld erhalten". In den ersten beiden Lehrjahren zahlten Betriebe in der Regel drauf, so Wollseifer.

Bei den Arbeitgebern heißt es: "Jeder fünfte Azubi erreicht inzwischen einen hohen monatlichen Betrag von 1.000 Euro und mehr, zwei Drittel zwischen 700 und 1.000 Euro".

Mit Blick auf schwächere Jugendliche dürften Vergütungen auch kein Ausbildungshemmnis darstellen. Regina Flake vom Institut der deutschen Wirtschaft meint, nicht einmal jeder dritte Jugendliche wähle den Ausbildungsbetrieb nach dem Gehalt. Viel wichtiger seien Übernahmechancen, Betriebsklima, der Ruf des Betriebes und spezielle Ausbilder.

Der Vize-Chef des DIHK, Armin Dercks, sagte, die Steigerungen der letzten Jahre lägen deutlich über der allgemeinen Lohnsteigerung. Auch die Anpassung von 2017 "liegt deutlich über der Inflationsrate und führt erneut zu mehr Geld im Azubi-Geldbeutel".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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