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Bsirske droht im Öffentlichen Dienst und bei Amazon mit Streiks

Archivmeldung vom 10.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Frank Bsirske Bild: Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Frank Bsirske Bild: Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Kurz vor Beginn der Tarifrunde für den Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen droht Verdi-Chef Frank Bsirske mit Streiks. "Wenn die Arbeitgeber weiter von Maßlosigkeit sprechen, dann muss man sicherlich auch mit Streiks rechnen", sagte Bsirske der "Welt am Sonntag".

Neben Busfahrern und Müllwerkern seien auch viele andere Bereiche gut organisiert, wie etwa die Kitas. "In Hannover liegt der Organisationsgrad zum Beispiel bei 95 Prozent. Die Erzieherinnen sind sehr selbstbewusst", sagte Bsirske.

Innenminister Thomas de Maizière hatte die Forderung von insgesamt 6,7 Prozent mehr Lohn als maßlos bezeichnet. "Der Bundestagsabgeordnete de Maizière hat es gerade nötig, von maßlosen Forderungen zu sprechen. Die Abgeordneten haben sich eine Diätenerhöhung von satten 10 Prozent verordnet", so Bsirske.

Angesichts des drohenden Fachkräftemangels und der Konkurrenz mit der Privatwirtschaft wolle die Gewerkschaft "eine deutliche Erhöhung der Reallöhne durchsetzen, um die Jobs attraktiv zu machen". Das sei nicht nur im Interesse der Beschäftigten, sondern auch im Interesse des Öffentlichen Dienstes.

Die erste Verhandlungsrunde für die 2,1 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen findet am Donnerstag statt. Auch beim Versandhändler Amazon drohte Bsirske mit Streiks. "Es ist ganz sicher davon auszugehen, dass es zu weiteren Streikaktionen kommen wird, wenn die Arbeitgeberseite darauf beharrt, die Arbeits- und Entlohnungsbedingungen einseitig bestimmen zu wollen", sagte Bsirske. "Wir arbeiten daran, die Voraussetzungen zu schaffen, auch an mehreren Standorten gleichzeitig agieren zu können". Es sei ein "Stück Kulturkampf", dass Amazon einen Tarifvertrag ablehne. Amazon wolle die Arbeitsbeziehungen "einseitig, nach Gutdünken" regeln.

Ein Riese wie Amazon habe das Zeug, zum Monopolisten zu werden. "Wenn der mit der Art und Weise, wie er den Arbeitsdruck und die Lohnfindung gestaltet, sich Wettbewerbsvorteile verschafft und andere, die faire Bedingungen bieten, aus dem Markt zu drängen versucht, dann ist das eine Herausforderung besonderer Art."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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