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Mini-Ratingagentur stuft Deutschland herab

Archivmeldung vom 20.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Daumen runter: Rating-Zwerg kritisiert Deutschland. Bild: pixelio.de/B.Thorn
Daumen runter: Rating-Zwerg kritisiert Deutschland. Bild: pixelio.de/B.Thorn

Die kleine und unbekannte US-Ratingagentur Egan-Jones hat die Kreditwürdigkeit Deutschlands von AA auf AA- herabgestuft. Dieses stellt nur noch das viertbeste Rating dar. Belastungen im Zusammenhang mit den Hilfen für krisengeplagte Euroländer und die Finanzpolitik der Bundesregierung werden als Gründe für die "schlechte Note" angegeben. Bereits vergangenes Jahr senkte die Agentur mit Sitz in Haverford Township, Pennsylvania, Deutschlands Bonität mehrfach.

Egan-Jones geht davon aus, dass die Zinsen für deutsche Staatsanleihen weiterhin niedrig bleiben, solange nicht weitere Krisenländer von Deutschland unterstützt werden. Gleichzeitig betont das Unternehmen, dass das Land seine Position als führende Volkswirtschaft in der Europäischen Union beibehält.

Die bekannten Ratingagenturen wie Standard & Poor's, Fitch und Moody's bewerten Deutschland hingegen nach wie vor mit einem Triple-A. Vergangene Woche hat S&P die Ratings für neun Länder des Euroraums - darunter auch Österreich - gesenkt und erntete wieder einmal heftige Kritik. Viele Experten werfen der Agentur individuell geleitete Interessen - wie politische Motive - für diese Entscheidung vor.

Wie Restaurantführer

Diesen Vorwürfen kann Clemens Fuest, Research Director des Centre for Business Taxation der Oxford University, nichts abgewinnen: "Ich sehe keine individuellen Interessen dahinter. Ratingagenturen sind wie Restaurantführer, sie gelangen zu unterschiedlichen Einschätzungen. Eine objektive Wahrheit gibt es nicht", so der Ökonom gegenüber pressetext. Man müsse vielmehr die Beurteilung im Einzelnen sehen. S&P ist im Vergleich zu Egan-Jones eher davon überzeugt, dass Deutschland die aktuelle wirtschaftliche Situation in den Griff bekommen wird.

Laut Fuest wird es problematisch, wenn Marktteilnehmer und Staaten sich von den Bewertungen abhängig machen: "Vor allem Fondsgesellschaften halten sich strikt an Einschätzungen. Heikel wird es auch, wenn Ratingagenturen mit ihren Bewertungen die Politik eines Landes bestimmen und damit auch einen Einfluss auf die Gesetzgebung haben", so der Experte abschließend.

Quelle: www.pressetext.com/Dieter N. Unrath

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