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Thyssen bereitet sich auf Scheitern des Amerika-Ausstiegs vor

Archivmeldung vom 26.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Thyssen-Krupp
Thyssen-Krupp

Thyssen-Krupp bereitet in Amerika einen radikalen Strategieschwenk vor: Weil die Verkaufsverhandlungen für die Stahlwerke in Brasilien und den USA vor dem Scheitern stehen, arbeitet der Konzern immer ernsthafter an Alternativplänen. Wie mehrere mit den Überlegungen vertraute Personen dem Wall Street Journal Deutschland sagten, erwägt Thyssen-Krupp im Zuge dessen sogar, sein Stahlgeschäft in Brasilien auszubauen.

Sollte nur der Verkauf des Werks im US-Staat Alabama gelingen, wollen die Konzernverantwortlichen den Angaben zufolge den in der Nähe von Rio de Janeiro produzierten Rohstahl künftig mit einem Partnerunternehmen noch in Südamerika weiterverarbeiten. Auch für den schlimmsten anzunehmenden Fall, dass sich keines der amerikanischen Werke verkaufen lässt, sieht sich Thyssen-Krupp gerüstet. Dann könnte der Konzern einen Anteil am Stahlgeschäft zum Verkauf stellen, sagten zwei Informanten.

Wie die Insider übereinstimmend berichteten, ist der Komplettverkauf des amerikanischen Stahlgeschäfts höchst unwahrscheinlich geworden. Obgleich Thyssen-Krupp offiziell noch immer den Ausstieg aus der amerikanischen Stahlproduktion anstrebt, gewinnen deshalb die Alternativpläne an Bedeutung: Als wahrscheinlichste Variante bezeichneten zwei der informierten Personen den Teilverkauf, bei dem nur das US-Werk an CSN ginge und der deutsche Konzern seinen 73-Prozent-Mehrheitsanteil an der brasilianischen Produktionsstätte behielte.

In dem Fall entstünde allerdings für das Brasilien-Werk ein neues Problem. Die Produktionsstätte würde dann wohl ihren wichtigsten Abnehmer verlieren: das Walzwerk in Alabama. Gemeinsam mit einem Partner könne Thyssen-Krupp deshalb neue Weiterverarbeitungskapazitäten in Brasilien schaffen, sagten die Informanten. Um allein ein neues Stahlwerk in Südamerika zu errichten, fehlt Thyssen-Krupp offenkundig das Kapital.

Ein Team um Thyssen-Krupp-Finanzvorstand Kerkhoff hat nach den Angaben von zwei der informierten Personen zudem durchrechnen lassen, ob es sich Thyssen-Krupp auch leisten kann, beide amerikanischen Stahlwerke zu behalten und womöglich später einen Anteil am Stahlgeschäft zum Verkauf zu stellen. Das Ergebnis: Es dürfte gehen. Der Konzern hat die technischen Schwierigkeiten der Anlaufphase in Brasilien offenbar überwunden. Zudem haben sich die Rahmenbedingungen verbessert.

Offiziell hält Thyssen-Krupp gleichwohl an der eingeübten Sprachregelung fest, nach der sich der Konzern "unverändert in fortgeschrittenen Verhandlungen mit einem führenden Bieter" über den Verkauf beider Amerika-Werke befindet. CSN gab keinen Kommentar ab.

Link zum Artikel: http://www.wsj.de/article/SB10001424052702304799404579157842953335998.html

Quelle: Wall Street Journal Deutschland

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