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Gutachten sieht elumeo SE vor massiven Steuerproblemen

Archivmeldung vom 23.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/Roderich Schätze/Privat"
Bild: "obs/Roderich Schätze/Privat"

Der finanziell angeschlagene Berliner Schmuckkonzern elumeo SE muss womöglich mit Steuernachforderungen in Höhe von 17 Millionen Euro rechnen. Diese Bewertung ist das Ergebnis eines Gutachtens im Auftrag von Ottoman Strategy Holdings (OSH).

Das Gutachten basiert auf bestehenden Verträgen zwischen der elumeo SE und ihren Tochtergesellschaften, sowie auf Steuerbefreiungen ("tax holiday"), die mit dem Board of Investment in Thailand vereinbart wurden. Danach dürften die deutschen Steuerbehörden zusätzliche Ansprüche auf angebliche Gewinne in Höhe von 10 Millionen Euro geltend machen, während die thailändische Regierung weitere 7 Millionen Euro für die nicht erfüllten Bedingungen der Steuerbefreiung für die thailändische Elumeo-Tochter PWK Juwellery Limited einfordern könnte.

Für die Aktionäre Frankfurt Performance Management AG (FPM) und Heliad Equity Partners, sowie weitere Elumeo-Aktionäre, die bisher den Vorstandsvorsitzenden der elumeo SE, Wolfgang Boyé unterstützt haben, ist diese steuerliche Einschätzung eine verheerende Nachricht. Auf der zurückliegenden, außerordentlichen Hauptversammlung von elumeo, die auf die Nachricht folgte, dass gegen die elumeo-Manager Wolfgang Boyé und seine geschäftsführenden Direktoren Thomas Jarmuske und Bernd Fischer in Deutschland und Thailand strafrechtliche Ermittlungen wegen Betrugs laufen, beantragte die OSH die Bestellung eines Sonderprüfers.

Aufgabe eines neutralen Sonderprüfers wäre es, herauszufinden, warum die Tochterfirma PWK in Thailand vor der Insolvenz steht und warum Hunderten von Arbeitnehmern ihre gesetzlichen Abfindungen und Gehälter entzogen wurden. Darüber hinaus forderte OSH die Ernennung eines Sonderprüfers, um die Rechtmäßigkeit der Handlungen des Vorsitzenden Boyé zu beurteilen und um den allgemeinen Status des Unternehmens zu klären. Trotz der strafrechtlichen Ermittlungen und Klagen in zweistelliger Millionenhöhe gegen das Unternehmen, sprach Raik Hoffman, Vertreter von Frankfurt Performance Management AG (FPM), dem Verwaltungsratsvorsitzenden sein volles Vertrauen und seine Unterstützung aus und stimmte gegen eine unter diesen Umständen durchaus angemessene Sonderprüfung.

Das Gutachten enthüllt ein Netz von komplizierten Preisverrechnungsmechanismen, Steuerbefreiungen, zwischengeschalteten Hongkonger Unternehmen ohne physische Substanz, unbezahlte Rechnungen, Verletzung der Grundsätze der "Arm-Length"-Prinzips, revolvierende Darlehen zur Dividendenzahlung, die nur auf dem Papier existieren, unerfüllte Verträge, Subordinierung von Schulden in zweistelliger Millionenhöhe und die Verrechnung von Dividenden, die nur auf dem Papier erfolgen.

Das Gutachten verweist auf eine starke Ähnlichkeit mit schwerer Steuerhinterziehung nach § 370 AO, basierend auf den bestehenden Vereinbarungen zwischen elumeo, den Tochterfirmen Silverline Distribution Limited (der Zwischengesellschaft in Hong Kong) und PWK in Thailand, dem Zahlungsmuster und den Aussagen des Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Boye während der Hauptversammlungen von elumeo. OSH stellt den Steuerbehörden in Deutschland und Thailand das Gutachten zur Verfügung.

Darüber hinaus wird OSH seine rechtlichen Klagemöglichkeiten weiter verfolgen, um einen vom Gericht bestellten Sonderprüfer zu bestellen, gegen den sich die Frankfurt Performance Management AG (FPM) so massiv wehrt. Auf diesem Wege könnte eine klare und vollständige Prüfung des angeschlagenen Unternehmens elumeo SE erfolgen, das unter dem Vorsitz von Wolfgang Boyé mehr als 96% seines Aktienkurses verloren hat und in massive finanzielle und rechtliche Streitigkeiten, sowie soziale Unruhen in Thailand verwickelt ist, die das Leben von Hunderten von Menschen beeinträchtigten.

OSH als einer der ursprünglichen Investoren der elumeo SE (Betreiberin der Juwelo TV), sist ehr betrübt darüber, dass das Unternehmen unter dem aktuellen Management und mit Unterstützung anderer Kleinaktionäre wie der Frankfurt Performance Management AG (FPM) in eine Situation geraten ist, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu seiner Insolvenz führen könnte und weiterhin eine Welle von zivil- und strafrechtlichen Problemen sowie brisanten Steuerfragen erzeugt.

Bislang hat Chairman Boyé ohne Beweise, aber mit teilweise abenteuerlichen Erklärungen, Anschuldigungen zurückgewiesen. OSH stellt dabei eine sehr simple und berechtigte Frage, die sich auch an die anderen Aktionäre und an den Markt richtet: "Wenn solche rechtswidrigen Schlussfolgerungen unbegründet sind, warum wehrt sich der Vorsitzende des elumeo-Verwaltungsrates Wolfgang Boyé und seine Anhänger so heftig gegen die Ernennung eines Sonderprüfers, der, falls es keine rechtswidrigen Handlungen vorliegen, ja durchaus auch den Namen des Unternehmens und sowie den Namen des Verwaltungsratsvorsitzenden reinwaschen würde?"

Quelle: Roderich Schätze (ots)

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