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Wirtschaftsweiser Bofinger warnt vor Rückkehr zur D-Mark

Archivmeldung vom 24.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: halmackenreuter  / pixelio.de
Bild: halmackenreuter / pixelio.de

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat Deutschland eindringlich davor gewarnt, zur D-Mark zurückzukehren. "Wer heute glaubt, dass die Rückkehr zur D-Markt wieder in heile Welt führt, dürfte bitter enttäuscht werden", schreibt Peter Bofinger in einem Vorabdruck seines neuen Buches "Zurück zur D-Mark? Deutschland braucht den Euro", der in der "Welt am Sonntag" erschienen ist.

"Das mit alldem verbundene Chaos würde für die Weltwirtschaft mindestens ähnlich negative kurzfristige Impulse aussenden wie der Lehman-Zusammenbruch im September 2008", schreibt Bofinger. Doch anders als damals wären die Staaten aufgrund ihrer hohen Schuldenstandsquoten weltweit nicht mehr in der Lage, die Situation durch eine antizyklische Fiskalpolitik zu stabilisieren, so der Ökonom.

Die Folgen eines Euro-Kollapses für den Export und die Finanzmärkte seien fatal: Es käme "unvermeidlich" zu einem temporären Zusammenbruch des europäischen Außenhandels, Banken würden zeitweilig geschlossen werden. "Um die Kapitalflucht nach Deutschland zu stoppen, wären Kapitalverkehrskontrollen unvermeidlich", schreibt Bofinger. Weil die D-Mark stark aufwerten würde, müsste zudem die Bundesbank auf dem Devisenmarkt intervenieren und Staatsanleihen anderer Länder aufkaufen, so wie es China, Japan und die Schweiz heute tun.

"Auf die deutsche Wirtschaftsleistung bezogen, ergäben die in relativ kurzer Zeit angehäuften Devisenreserven der Schweiz einen Betrag von 1.700 Milliarden Euro", schreibt Bofinger. Das würde die bisherige übernommene Haftungssumme Deutschlands im Zuge der Euro-Krise von rund 779 Milliarden Euro deutlich übersteigen.

Die Deutschen sollten sich die Erfahrungen Chinas, Japans und der Schweiz genau ansehen, schreibt der Wirtschaftsweise. "Sie haften uneingeschränkt für die von ihnen erworbenen Staatsanleihen der Vereinigten Staaten, ohne dass sie die geringste Möglichkeit haben, auf die Wirtschaftspolitik des Schuldnerlandes einzuwirken."

Audi-Vorstandschef Stadler lobt Angela Merkels Krisenmanagement

Audi-Chef Rupert Stadler hat das Euro-Krisenmanagement von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gelobt: Sie habe sich bisher "sehr vernünftig und pragmatisch durch die durchaus schwierige Situation bewegt", sagte Stadler im Interview mit der "Welt am Sonntag". "Sie hat die Sorgen, Nöte und Chancen der unterschiedlichen Stakeholder in dieser Krise verstanden, die des Bürgers genauso wie jene der Wirtschaft."

Der Wind sei insgesamt im Automobilgeschäft rauer geworden, sagte er und verwies zugleich auf die Anstrengungen der Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft und den Finanzmärkten, den Euro-Raum zu stabilisieren. "Das ist wichtig, damit Ruhe und Vertrauen zurückkehren." Den Euro hält Stadler für alternativlos: "Der Euro ist ohne Alternative", sagte er. Das habe wirtschaftliche und politische Gründe. "Unser Job ist es, in einer Verantwortungsgemeinschaft aus Politik, Wirtschaft und Finanzmärkten den Euroraum als leistungsfähigen Wirtschaftsraum im globalen Wettbewerb unbedingt zu erhalten." Europa besitze zahlreiche Stärken und dürfe sich jetzt nicht marginalisieren. Die Haushalte der Krisenländer müssten rasch saniert werden. "Nur dann können wir Europäer den gefährlichen Spekulationen an den Märkten Einhalt gebieten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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