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Kreditinstitute befürchten Konkurrenz durch unabhängige Internetplattformen

Archivmeldung vom 24.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Drei Viertel der Entscheider in deutschen Banken befürchten, dass ihnen branchenfremde Wettbewerber Marktanteile abnehmen. Insbesondere das Geschäftsfeld Services für private Bankkunden könnte schon bald die Aufmerksamkeit führender Internetplattformen auf sich ziehen.

Die deutschen Kreditinstitute tun sich selbst derzeit schwer, ihre Privatkunden mit neuen Mehrwertdiensten per Internet oder Handy zu begeistern. Dabei will jedes fünfte Institut mit neuen Produkten und Serviceangeboten wachsen. Das sind die Ergebnisse der Studie Branchenkompass 2008 Kreditinstitute von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z-Institut.

Neue Serviceideen bieten sich insbesondere für Kunden an, die gleichzeitig mehrere Konten bei verschiedenen Instituten führen. Der Grund: Immer häufiger suchen sich Kunden außerhalb ihrer Hausbank verschiedene Konten, Geldanlagen und Finanzierungen, die miteinander koordiniert werden müssen. Im Schnitt verfügen die Deutschen bereits über mehr als 1,8 Bankverbindungen - Tendenz steigend. Die Fähigkeit, verschiedene Bankverbindungen von Kunden in einer Plattform zusammenzuführen, eröffnet Marktnischen für neue Anbieter außerhalb der traditionellen Finanzwirtschaft.

Innovative Internetplattformen, die dieses leisten, sind zurzeit in den USA sehr gefragt: Sie bieten ihren Kunden mit einem einzigen Online-Passwort jederzeit institutsübergreifenden Zugang zu allen Konten und liefern Instrumente für das Cash Management für Privatkunden gleich mit. Die Plattformen ermöglichen den Kunden eine genaue Übersicht über Ausgaben und Einnahmen, eine entsprechende Planung und die integrierte Abwicklung des Zahlungsverkehrs über unterschiedliche Banken. "Spätestens in zwei bis drei Jahren werden sich diese Internetportale auch in Deutschland etabliert haben", prognostiziert Thorsten Schweigert von Steria Mummert Consulting. Die Anbieter dieser unabhängigen Plattformen bieten vor allem Bequemlichkeit und Service. Im Gegenzug erhalten sie von den Kunden wertvolle Nutzerdaten und damit die Möglichkeit, neue Vertriebskanäle zu erschließen. Das macht sie auch für führende Internetunternehmen, wie beispielsweise Yahoo oder Google, interessant.

"Speziell deutsche Direktbanken könnten solche Services aber auch selbst entwickeln und zur Kundenbindung nutzen. Dadurch lässt sich der Druck des Preiswettbewerbs ein Stück weit kompensieren. Bestehenden Kunden bietet man dadurch Mehrwertdienste, die die Loyalität gegenüber dem Anbieter stärken. Gleichzeitig schaffen die Anbieter Berührungspunkte für die Ansprache neuer Kunden und für Cross-Selling", so Schweigert. Kunden deutscher Banken müssen derzeit noch Softwareprogramme kaufen oder herunterladen, um ihre Konten, Kredite und Geldanlagen zu verwalten. Dabei wäre der Aufwand für die Institute vergleichsweise gering, wenn sie einen derartigen Service direkt online anbieten würden.

Um auf dem deutschen Bankenmarkt erfolgreich zu sein, müssen solche Online-Dienstleistungen neben dem Bequemlichkeitsaspekt auch dem Thema Sicherheit Rechnung tragen. Deutsche Bankkunden legen deutlich mehr Wert auf Sicherheitsaspekte als beispielsweise Kontoinhaber in den USA. Nur wenn sich die Bankkunden hierzulande durch wirksame Mechanismen wirklich sicher fühlen, werden sie Zahlungs- und Cash-Management- Funktionen im Internet nutzen.

Hintergrundinformationen
Im Frühjahr 2008 befragte forsa im Auftrag von Steria Mummert Consulting 100 Entscheider aus 100 der größten Kreditinstitute Deutschlands zu den Branchentrends, Strategien und Investitionszielen bis 2011, und das F.A.Z.-Institut interviewte 14 Entscheider der größten Banken Österreichs. Die Entscheider vertreten die wichtigsten Bankengruppen in ihren jeweiligen Ländern. Befragt wurden die Vorstandsvorsitzenden, Vorstandsmitglieder, die Geschäftsführer, die Leiter der Unternehmensentwicklung, die Leiter von Finanzen und Controlling oder die Vertriebs- und Marketingleiter. Die Befragungen wurden mit der Methode des Computer Assisted Telephone Interview (CATI) durchgeführt.

Quelle: Steria Mummert Consulting

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