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Bericht: Hochschulen bremsen die Digitalisierung

Archivmeldung vom 20.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Cristine Lietz / pixelio.de
Bild: Cristine Lietz / pixelio.de

In Deutschland fehlen rund 95.000 Datenspezialisten sowie 24.000 Lehrer für ein Pflichtfach Informatik. Das steht im neuen Hochschul-Bildungs-Report des Stifterverbandes der Wirtschaft für die Hochschulen, berichtet das "Handelsblatt".

"Die Unternehmen sind unzufrieden mit der Entwicklung der Hochschulen - die Absolventen sind noch viel zu wenig digital und praxisbezogen ausgebildet", sagte Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes, dem "Handelsblatt". Seine Forderung an die künftige Regierung: "Um schnell voran zu kommen, brauchen die Hochschulen auch wesentlich mehr Geld – vor allem um den Digitalisierungssprung zu bewältigen." Für die Unternehmen sei der Mangel an Spezialisten "ein deutlicher Wettbewerbsnachteil", warnt Jürgen Schröder von McKinsey. Stifterverband und McKinsey empfehlen daher, die Einrichtung von Data-Science-Education-Programmen, die allen Studenten im Bachelorstudium die grundlegenden Datenanalysefähigkeiten vermitteln müssten.

Zudem seien viel mehr gezielte Kooperationen von Hochschulen und Unternehmen bei der Vermittlung von Datenanalysekompetenzen nötig _ beispielsweise durch Hackathons. Viel zu gering sei auch die Zahl der Informatiklehrer - nur 1,6 Prozent wählen dieses Fach. Hier hoffen Stifterverband auf den vom Bund versprochenen Digitalpakt für die Schulen. Der Stifterverband verfolgt seit 2010 und bis 2020 zusammen mit McKinsey die Entwicklung der Hochschulen: Jährlich messen sie anhand von 71 Indikatoren die Entwicklung auf sechs Feldern. Das Zeugnis zur Halbzeit ist besorgniserregend: Das System ist zwar internationaler, durchlässiger und heterogener geworden, "es geht aber nicht schnell genug", so Volker Meyer-Guckel, Vize-Generalsekretär des Verbandes.

"Der Wandel hin zu einem digitalen, flexiblen und optimal berufsvorbereitenden System ist noch nicht geschafft." Ein Dauerproblem ist das in Deutschland geringe Interesse von Frauen an Mint-Studien. Im Feld Mathe/Informatik/Naturwissenschaften ist ihr Anteil in fünf Jahren sogar leicht auf 36 Prozent zurückgegangen _ in der Technikfächern dümpelt er bei 23 Prozent. "Deutschland darf bei den Mint-Kräften nicht den Anschluss verlieren", warnt Simone Bagel-Trah, Henkel-Aufsichtsratschefin und Mitglied im Präsidium des Stifterverbandes. Um mehr Frauen anzulocken, sollten die Hochschulen mehr der für Frauen offenbar sehr attraktiven "Bindestrich-Studiengäne" anbieten, empfiehlt der Report. Beispielsweise in der Informatik kämen Fächer wie Bio-Informatik, Medien-Informatik oder Medizinische Informatik auf Frauenanteile von bis zu 42 Prozent - in der Informatik allgemein stellen sie nur ein Viertel.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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