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Libor-Skandal: UBS ist nicht in Vergleichsverhandlungen mit Aufsichtsbehörden

Archivmeldung vom 16.08.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo der UBS AG
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Die Schweizer Großbank UBS verhandelt aktuell nicht mit den Aufsichtsbehörden über einen Vergleich im Libor-Skandal. Das sagte UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber im Gespräch mit dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). Das "Handelsblatt" hatte zuvor gemeldet, dass die UBS anders als die Barclays Bank keinen Vergleich mit den Aufsichtsbehörden wegen des Libor-Skandals anstrebe.

"Die UBS war eine der ersten Banken, die 2010 Verdachtsmomente an die Behörden gemeldet hatte. Daher haben wir als eine der ersten Institutionen bedingte Immunität, also einen Kronzeugenstatus, erhalten", sagte Weber. Die Aufklärung der Vorgänge läuft nach Webers Angaben bereits seit 2010. "Wir haben umfassende Untersuchungen angestellt, die die ganze Zeit von 2005 bis 2010 abdecken." Der UBS-Verwaltungsratschef sagte, dass man zu den Ergebnissen in ständigem Kontakt mit den Aufsichts- und Wettbewerbsbehörden stehe. Die Untersuchung blieb zudem nicht folgenlos: "Wir haben disziplinarische und organisatorische Konsequenzen gezogen", sagte Weber weiter. Details wollte er aber aus aufsichtsrechtlichen Gründen nicht nennen.

Weber betonte, dass man sich bei der Aufarbeitung der Libor-Manipulationen auf unterschiedliche Tatbestände konzentriert habe. "Zum einen auf Libor-Beeinflussungen, um eigene Handelspositionen zu unterstützen, zum anderen haben wir untersucht, ob ab 2008 systematische Versuche der Libor-Beeinflussung stattgefunden haben, um am Markt als kreditwürdigere Gegenpartei dargestellt zu werden."

Zudem habe die UBS geprüft, ob die internen Kontrollsysteme funktioniert haben. Mit Blick auf die Zinsmanipulationen mahnte Weber im Gespräch einen Kulturwandel in der Bankbranche an. "Ich bin davon überzeugt, dass der Veränderungsprozess in der Bankenbranche viel umfassender ist, als viele das heute wahrhaben wollen. Das Wort Kreditgewerbe – und da spricht vielleicht auch der frühere Regulator aus mir – kommt vom lateinischen credere, vertrauen. Der Kern des Bankgeschäfts gründet auf Vertrauen. Dieses Vertrauen in das Bankgeschäft allgemein und in Teile des Investmentbanking hat in der Bevölkerung und bei Regulatoren massiv gelitten. Es gilt, dieses Vertrauen wieder aufzubauen. Das geht nur über einen grundlegenden Strukturwandel in der Finanzindustrie", sagte Weber.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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