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Unternehmer erhängt sich in Untersuchungshaft

Archivmeldung vom 24.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de

Der Gründer der »Energieteam«-Gruppe aus Lichtenau (Kreis Paderborn) Günter Benik (57) hat sich am Donnerstagmorgen in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Bielefeld-Brackwede das Leben genommen. Der 57-Jährige, gegen den wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe ermittelt wurde, hat sich in seiner Zelle mit einem Gürtel am Fensterkreuz erhängt. Benik saß seit Mittwoch wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft. Das berichtet das Westfalen-Blatt in seiner Online-Ausgabe).

Nach Angaben von JVA-Leiter Robert Dammann habe es keine Hinweise auf eine Selbstmordgefährdung gegeben. Der Untersuchungshäftling sei am Mittwoch gegen 15.30 Uhr in einen Einzelhaftraum eingewiesen worden. Zudem sei er am Abend noch einem Krankenpfleger vorgestellt worden. Am Donnerstag um elf Uhr habe man den Toten gefunden. Der Selbstmord müsse zwischen sieben und elf Uhr geschehen sein. Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion der Leiche angeordnet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war Benik bei seiner Festnahme am Dienstag bereits zusammengebrochen. Der 57-Jährige sei in ein Krankenhaus gekommen. Ihm sei aber Transport- und Haftfähigkeit bescheinigt worden. Durchsuchungen von 17 Geschäfts- und Wohnräumen in Ostwestfalen-Lippe und im Sauerland am Dienstag waren Beniks Festnahme vorausgegangen. Die »Energieteam«-Gruppe ist ein Firmengeflecht und nach eigenen Angaben in elf Ländern in den Bereichen Windkraft und Photovoltaik tätig. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld ermittelt auch gegen zwei weitere an Gesellschaften des Unternehmens Beteiligte aus dem Sauerland. Nach Informationen dieser Zeitung geht es um Finanztransaktionen zwischen einzelnen Unternehmen der »Energieteam«-Gruppe. Durch illegale Zahlungsflüsse soll die Steuerlast für einige Gesellschaften gemindert worden sein. Wegen der Komplexität des Sachverhalts hat die Schwerpunktabteilung zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität der Bielefelder Staatsanwaltschaft das Verfahren übernommen.

Die »Energieteam«-Gruppe, unter deren Dach zahlreiche Gesellschaften der Windkraft- und Photovoltaikbranche vereint sind, hatte 2009 vom Automobilzulieferer Paragon (Delbrück) die Sponsorschaft über das Stadion übernommen. In Paderborn wird spekuliert, dass »Energieteam« jährlich 250 000 Euro an die Stadiongesellschaft für die Namensrechte und weitere 50 000 Euro an den SC Paderborn zahle. Der Verein sucht jetzt aber einen neuen Namenssponsor.

Bereits im Juli 2010 war Günter Benik vom Paderborner Landgericht zu einer achtmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden, weil er Einspeiseerlöse aus einem Windpark am Niederrhein auf Konten der inzwischen insolventen Firma EWO Energietechnologie nach Lichtenau umgeleitet haben soll. Gegen das Urteil hatte Benik Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt, es ist also noch nicht rechtskräftig. Benik hatte 2009 den Umsatz der Gruppe als stark schwankend bezeichnet - zwischen 40 bis 120 Millionen Euro. Die Firmengruppe beschäftigt 37 Mitarbeiter in der Region und ist in elf Ländern tätig.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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