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Geschrumpftes BIP: Bundesbankpräsident spricht von "Flaute"

Archivmeldung vom 14.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jens Weidmann Bild: cducsu.de
Jens Weidmann Bild: cducsu.de

Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, spricht angesichts des geschrumpften Bruttoinlandsprodukts (BIP) von einer "Flaute", die die deutsche Wirtschaft gerade erlebt. "Dabei läuft die Binnenwirtschaft noch gut, die Schwäche konzentriert sich bislang auf die Industrie und den Export. Wichtige Gründe sind die internationalen Handelskonflikte und der Brexit", sagte Weidmann der "Bild-Zeitung".

Das BIP schrumpfte im zweiten Quartal um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Für Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, ist ein Ende des Negativ-Trends nicht in Sicht. "Die Konjunkturabkühlung dürfte auch im nächsten Jahr anhalten. Erstens wird sich die chinesische Wirtschaft wegen des eskalierenden Handelskriegs nicht beleben. Zweitens ist der EZB-Leitzins schon negativ, die Notenbank hat ihr Pulver bereits verschossen", sagte Krämer. Der deutsche Arbeitsmarkt verkrafte die konjunkturellen Schwankungen robuster als früher, sagte Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA).

"Vor 15 Jahren hätte eine Konjunkturschwäche, wie wir sie beobachten, zu einem Beschäftigungseinbruch geführt", so der BA-Chef weiter. Man sehe aber, dass "die Beschäftigung weiterwächst, wenn auch nicht mehr so dynamisch". In der Arbeitslosenversicherung, die stärker auf die Konjunktur reagiere, nehme "die Arbeitslosigkeit allerdings etwas zu. Betroffen sind vor allem geringqualifizierte Beschäftigte", sagte Scheele der "Bild-Zeitung". Der Beratungsbedarf für Kurzarbeit sei zwar gestiegen. "Wir sind aber noch immer auf einem historisch niedrigen Niveau. Zum Vergleich: Während der großen Rezession 2008/2009 hat jeder 20. Beschäftigte kurzgearbeitet, im Moment ist es jeder 1.000. Sollte aber der Fall eintreten, dass viel mehr Unternehmen ihre Belegschaft in Kurzarbeit schicken, wären wir mit den finanziellen Mitteln und den Instrumenten, die wir jetzt haben, gut gerüstet", so der BA-Chef weiter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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