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IG Metall will bei Siemens "ordentlich Krawall machen"

Archivmeldung vom 23.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jörg Hofmann Bild: Pressestelle IG Metall, on Flickr CC BY-SA 2.0
Jörg Hofmann Bild: Pressestelle IG Metall, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die IG Metall will die Pläne von Siemens zur Schließung von Standorten nicht hinnehmen. Gewerkschaftschef Jörg Hofmann sagte der "Süddeutschen Zeitung", seine Organisation werde "nun ordentlich Krawall machen". Der Konzern solle über Investitionen Jobs schaffen. "Wir werden die Beschäftigten ganz bestimmt nicht alleine ihrem Schicksal überlassen", sagte Hofmann.

Zu Streiks bei dem Konzern wollte Hofmann sich noch nicht konkret äußern. "Streik bleibt immer das letzte Mittel", sagte er. In den vergangenen Tagen hatte es aus der Gewerkschaft Rufe danach gegeben. Hofmann äußerte sich auch zur Tarifrunde für die knapp vier Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie. Obwohl die Verhandlungen erst begonnen haben und die Friedenspflicht noch bis Ende Dezember läuft, räumte er ein, dass seine Gewerkschaft schon jetzt die Warnstreiks plant. "Das gibt`s natürlich", sagte er. Dies sei kein Ritual, "sondern wir brauchen den Druck. Der wirkt bei der Auftragslage." Einen massiven Arbeitskampf - also einen, in dem die Gewerkschaft zu Streiks von mindestens 24 Stunden Dauer aufruft - könne sich die Industrie Anfang 2018 eigentlich nicht leisten. In der Tarifrunde stellt die Gewerkschaft zwei Forderungen: Sie verlangt sechs Prozent mehr Geld und sie will, dass die Arbeitnehmer für maximal zwei Jahre ihre wöchentliche Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden pro Woche reduzieren können.

Handelt es sich dabei um Schichtarbeiter oder wollen die Arbeitnehmer sich in der gewonnenen Zeit um Kinder oder kranke Eltern kümmern, sollen die Arbeitgeber ihnen den Lohnausfall zum Teil ersetzen. Das lehnen sie vehement ab. Sie befürchten nicht nur höhere Kosten, sondern auch, dass zu viele Arbeitskräfte dann fehlten. Hofmann sagte, wenn das so sei, wundere er sich, warum die Firmen weniger ausbildeten als früher. Außerdem seien nur 20 Prozent der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie Frauen. "Warum überlegen die Firmen nicht, wie sie für die attraktiver werden? Das ginge am besten, indem sie über attraktive Arbeitszeiten nachdenken." Hinzu komme, dass die Firmen jeden siebten Arbeitnehmer unter dessen Qualifikation beschäftigten. Nach Hofmanns Darstellung liegen die Forderungen der IG Metall auch im Interesse der Unternehmen. Arbeitszeit könne nicht immer nur "Vollzeit plus Überstunden plus Flexibilität plus steigender Leistungsdruck" bedeuten. Die junge Generation sei nicht mehr bereit, sich dem zu unterwerfen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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