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Kanzlerin-Besuch bei Flugschau war "Bedingung" für Milliarden-Airbus-Kauf

Archivmeldung vom 12.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dr. Angela Merkel Bild: CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
Dr. Angela Merkel Bild: CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag

Der spektakuläre Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der arabischen Fluglinie Emirates am Dienstag dieser Woche auf der Internationalen Luftfahrtschau (ILA) in Berlin hatte offenbar einen ernsteren Hintergrund als bislang bekannt. Nach Aussagen eines Regierungssprechers machte der Airbus-Kunde ihre Anwesenheit "zur Bedingung" für die Vertragsunterzeichnung über 32 Exemplare des Riesenjets vom Typ A380 im Wert von 9,5 Milliarden Euro.

Wegen der überragenden Bedeutung des Auftrags habe man die Forderung schließlich erfüllt. Beobachter vermuteten bislang, die Kanzlerin wollte den Lufthansa-Rivalen bewusst hofieren, um ihrem Verkehrsminister Peter Ramsauer demonstrativ beizuspringen. Der CSU-Politiker war wegen seiner Asche-Flugverbote von Konzernlenker Wolfgang Mayrhuber und Aufsichtsratschef Jürgen Weber zuletzt scharf kritisiert worden. Ein Merkel-Vertrauter bestreitet, dass es Spannungen zwischen der Lufthansa und der Bundesregierung gibt.

Hochrangige Lufthansa-Manager fühlen sich trotzdem düpiert und das offenbar aus gutem Grund. Bereits im Vorfeld der ILA hatte Mayrhuber gefordert, den Luftverkehr ein Jahr später als geplant in den Emissionshandel einzubeziehen, um die Airlines für ihre Verluste durch den isländischen Vulkanausbruch zu entschädigen. Stattdessen beschloss die Bundesregierung im Rahmen ihres Sparpakets überraschend, vor allem heimische Fluglinien mit einer Luftverkehrsabgabe zu belasten. Ramsauer sprach sich zudem gegen die Privatisierung der Deutschen Flugsicherung aus und bedauerte sogar, dass sich der Bund schon vor längerer Zeit komplett von seinen Lufthansa-Anteilen trennte. Wie gut die Kontakte der Lufthansa zur Regierung tatsächlich sind, dürfte sich in den kommenden Monaten herausstellen. Als Gegenleistung für ihre Großbestellung wollen die Araber weitere Verkehrsrechte in Deutschland. Die Lufthansa ist strikt dagegen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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