Bericht: Uniper will 400 Stellen abbauen
Der größte deutsche Gashändler Uniper will Hunderte Stellen streichen. "Als Sofortmaßnahme planen wir, unsere bisherige Personalplanung um insgesamt 400 rechnerische Vollzeitstellen zu reduzieren, um bereits im Jahr 2026 entsprechende Kosteneinsparungen zu realisieren", schreibt der Uniper-Vorstand um Michael Lewis in einem Brief an die Belegschaft, über den die "Rheinische Post" berichtet.
Und der Stellenabbau könnte noch weiter gehen: "Parallel dazu werden wir
im Rahmen des Orion-Programms das Potenzial für weitere
Effizienzsteigerungen prüfen, einschließlich möglicher weiterer
Anpassungen unserer Personalstruktur", heißt es weiter. Uniper hat 7.600
Beschäftigte, davon 5.000 in Deutschland.
Zur Begründung für den
Stellenabbau heißt es: "Derzeit sehen wir uns mit einem schwieriger
gewordenen Marktumfeld konfrontiert, als wir ursprünglich erwartet
hatten", so der Vorstand. "Wir hatten zwar mit niedrigeren Strompreisen
gerechnet, aber ein weiterer deutlicher Preisverfall auf dem für uns
wichtigen nordischen Strommarkt hat unsere Gewinnaussichten für die
nächsten drei Jahre seit der letzten Mittelfristplanung erheblich
verschlechtert." Und: "Gleichzeitig schrumpft unser Anlagen-Portfolio
über einen längeren Zeitraum - ein Trend, den wir seit 2022 beobachten
und der sich voraussichtlich bis 2030 fortsetzen wird." Hinzu kämen
regulatorische Verzögerungen. "Um einen länger anhaltenden
Gewinnrückgang zu verhindern, ergreifen wir jetzt proaktive Maßnahmen."
Freie
Stellen sollen nicht mehr besetzt werden, Abfindungen und Vorruhestand
sind geplant: Man werde "unverzüglich Gespräche mit der deutschen
Mitbestimmung über eine Initiative zum freiwilligen Ausscheiden aus dem
Unternehmen aufnehmen, die Initiative könnte Vorruhestandsregelungen,
Abfindungszahlungen sowie einen Wechsel in die
Beschäftigungsgesellschaft umfassen", schreiben die Vorstände weiter.
Basis soll der Tarifvertrag "Soziale Absicherung" sein.
Quelle: dts Nachrichtenagentur