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Angebot an Ausbildungsstellen nahezu konstant - Zahl der Bewerber deutlich gesunken

Archivmeldung vom 31.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Das Angebot an gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen bewegt sich nahezu auf Vorjahresniveau (minus 2 Prozent). Dagegen ging die Zahl der gemeldeten Bewerber im Vorjahresvergleich um 32 Prozent zurück.

"Die Zahl der bis Ende März gemeldeten Ausbildungsstellen lässt vermuten, dass die aktuelle wirtschaftliche Situation bisher nur einen geringen Einfluss auf die Ausbildungsbereitschaft der sächsischen Unternehmen hat. Ich gehe derzeit davon aus, dass die Betriebe in den nächsten Monaten weitere Ausbildungsplätze bereitstellen werden. Wer heute ausbildet hat für seinen Fachkräftebedarf in zwei oder drei Jahren gut vorgesorgt", bilanziert Karl Peter Fuß, Chef der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit, die ersten sechs Monate des aktuellen Ausbildungsjahres.

Bis Ende März wurden den Agenturen für Arbeit und ARGEn in Sachsen insgesamt 12.004 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind nur zwei Prozent weniger als im März 2008 (minus 246). "Vor allem kleinere Firmen warten im Moment eher noch ab, wie sich die Wirtschaft in den kommenden Monaten entwickelt. Deshalb gehen wird davon aus, dass noch nicht alle Betriebe ihren tatsächlichen Bedarf an Azubis gemeldet haben", so Fuß.

Dem gegenüber meldeten sich bis Ende März 16.575 Bewerber bei den Arbeitsagenturen und Arbeitsgemeinschaften. Das sind 32 Prozent (minus 7.816) weniger als im März 2008. Knapp 7.100 sind Bewerber aus den Vorjahren.

Knapp ein Drittel der Bewerber (4.473) hat bereits einen Ausbildungsplatz gefunden oder sich für eine andere Alternative zur betrieblichen Ausbildung entschieden. Über 70 Prozent der Schüler (12.102) sind zur Zeit noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder befinden sich bereits im Auswahlverfahren.

Der Hauptgrund für den deutlichen Bewerberrückgang liegt vor allem in der demografischen Entwicklung. Bereits im Vorjahr führte sie zu einem starken Rückgang der Bewerberzahlen. Verließen im Schuljahr 2007/2008 sachsenweit noch 34.718 Schülerinnen und Schüler die allgemeinbildenden Schulen, so sind es im Schuljahr 2008/2009 noch 29.366. Das entspricht einem Rückgang um 15,4 Prozent. Mit einem Minus von 17,5 % ist der Rückgang bei den Realschülern besonders hoch. Damit wird die Konkurrenz der Unternehmen um Bewerber mit einem guten Realschulabschluss steigen. Fuß appelliert deshalb an die Unternehmen, verstärkt auch Schüler mit einem guten oder qualifizierenden Hauptschulabschluss bei der Bewerberauswahl zu berücksichtigen. "Noten oder Schulabschluss entscheiden nicht allein, ob die Bewerber den Anforderungen im Betrieb gerecht werden. Auch Motivation, Auffassungsgabe und Geschick sind wichtig", so Fuß weiter.

Ein weiterer Grund für den Rückgang der Bewerberzahlen ist die wachsende Eigeninitiative der Jugendlichen. Ein Teil der Bewerber mit guten Noten versucht zunächst ohne die Unterstützung der Berufsberatung einen Ausbildungsplatz zu finden. Aber Fuß warnt: "In den vergangenen Jahren haben sich diese Jugendlichen oft erst nach den ersten Absagen bei der Berufsberatung gemeldet. Die Berufsberater hatten dann große Mühe ihnen noch einen passenden Ausbildungsplatz zu vermitteln oder konnten nur noch einen alternativen Ausbildungswunsch erfüllen. Ein bestimmtes Ausbildungsziel vor Augen zu haben und es konsequent zu verfolgen ist gut und richtig. Aber auch über interessante Alternativen nachzudenken ist wichtig. Wer dazu die Hilfe der Berufsberater in den Arbeitsagenturen in Anspruch nimmt, ist klar im Vorteil. Sie kennen nicht nur den regionalen und überregionalen Ausbildungsmarkt, sondern haben viele zusätzliche Informationen und Tipps rund um das Thema Ausbildung parat. Am besten: gleich unter der Hotline 01801 555 111* kurzfristig einen Termin vereinbaren," rät Fuß.

Die Zahl der Bewerber aus dem Vorjahr und den früheren Jahren ging mit rund 41 Prozent deutlich stärker zurück als die Zahl der Bewerber insgesamt. Aktuell sind noch 7.087 Altbewerber in den Agenturen und Arbeitsgemeinschaften gemeldet, fast 5.000 weniger als im März des Vorjahres.

Aktuell kommen in Sachsen rein rechnerisch 1,4 Bewerber auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz. Im Vorjahr lag das Verhältnis noch bei zwei Bewerbern pro betrieblicher Ausbildungsstelle. In einigen Agenturen fällt das Verhältnis noch günstiger aus. So entfallen im Agenturbezirk Chemnitz aktuell 1,2 und in Plauen 1,1 Bewerber auf eine betriebliche Ausbildungsstelle. In Dresden gibt es derzeit mit 0,7 Bewerbern für eine betriebliche Ausbildung sogar mehr Ausbildungsangebote als Bewerber.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

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