Deutlicher Anstieg der Schwarzarbeit im vergangenen Jahr

Bild: dsindf / Eigenes Werk
Die Finanzkontrolleure des Zolls haben 2024 einen Gesamtschaden durch Schwarzarbeit in Höhe von 766 Millionen Euro aufgedeckt. Das sagte der neue Bundesfinanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) vor der Vorstellung des Jahresberichts des Zoll am heutigen Mittwoch den Tageszeitungen der Funke-Mediengruppe.
Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. 2023 belief
sich der Schaden im Rahmen der straf- und bußgeldrechtlichen
Ermittlungen in Deutschland noch auf 615 Millionen Euro. Fachleute gehen
davon aus, dass die Dunkelziffer noch deutlich höher liegen dürfte.
Finanzminister
Klingbeil hob hervor: "Wenn wir die Ermittlungen weiter intensivieren,
werden wir noch mehr aufdecken, Menschen vor Ausbeutung schützen und
staatliche Einnahmen sichern." Der SPD-Politiker kündigte gegenüber den
Funke-Zeitungen einen Gesetzentwurf zur besseren Bekämpfung der
Schwarzarbeit an, den sein Ministerium noch vor der Sommerpause
einbringen wolle.
"Wir werden eine automatisierte Datenanalyse
einsetzen, um große Datenmengen auszuwerten und Schwarzarbeit so auf die
Spur zu kommen." Dazu trage "ein vollständiger Datenaustausch zwischen
Sozial-, Finanz- und Sicherheitsbehörden" bei, so Klingbeil. "Denn wer
schwarz arbeitet oder arbeiten lässt, zahlt weder Steuern noch
Sozialabgaben - dadurch entstehen massive Schäden."
Nach
Informationen der Funke-Zeitungen soll im Kampf gegen Schwarzarbeit auch
"moderne Datenanalyse und Risikomanagement" zum Einsatz kommen, etwa
auch mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Der Fokus der
Finanzkontrolleure liegt demnach etwa auf Friseurgewerbe, Kosmetik- und
Barbershops sowie Nagelstudios. Zugleich kündigte Klingbeil eine
"härtere Gangart" gegen Kriminelle an, "die sich auf Kosten der
Allgemeinheit bereichern". Der SPD-Politiker sagte: "Der Rechtsstaat
muss hier durchgreifen. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit."
Der
Minister wolle weitere Ermittlungsinstrumente im Kampf gegen
Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, Geldwäsche und Finanzkriminalität
schaffen. Dazu gehört demnach die Beweislastumkehr bei der
Vermögenseinziehung. "Wer verdächtige Vermögenswerte besitzt, muss dann
nachweisen, dass er sie legal erworben hat", sagte Klingbeil den
Funke-Zeitungen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur