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Energieverbraucher fordern Verbot von Insiderhandel an der Strombörse EEX

Archivmeldung vom 19.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bundesregierung und EU-Kommission sollen so schnell wie möglich Gesetzeslücken schließen, die Insiderhandel an der Leipziger Strombörse EEX bisher faktisch straffrei machen. Das fordert der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK).

Annette Loske, beim VIK für Grundsatzfragen zuständig, sagte dem "Tagesspiegel am Sonntag": Zwar werde von den Behörden an zusätzlichen Regeln gearbeitet, "es könnte aber schneller gehen." Durch größere Transparenz würde das Vertrauen in den Strommarkt gestärkt. "Dann gäbe es dort auch mehr Akteure. Und das hätte mittel- bis langfristig einen preissenkenden Effekt", sagte Loske.

Bei der juristischen Verfolgung von Insiderhandel gebe es eine Schwierigkeit, heißt es beim VIK. Die Finanzaufsicht sei nur für den Terminmarkt, auf dem langfristige Lieferungen zu einem bestimmten Datum gehandelt werden, zuständig. "Der Spotmarkt wird derzeit überhaupt nicht abgedeckt", sagte Strommarktexpertin Loske. "Insiderhandel ist dort also erlaubt." Etwa 17 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland wird nach Branchenangaben an diesem Markt abgedeckt. Den kleineren Marktteilnehmer fehlten häufig wichtige Informationen. Falle ein Kraftwerk aus, werde dadurch das Angebot verknappt. Die Preise am Spotmarkt stiegen dann in der Regel. "Hier muss es wie am Aktienmarkt die Pflicht zu ad-hoc-Meldungen geben", fordert die VIK-Expertin.

Auch Mark Ehry, Geschäftsführer des Energiehändlers PCC aus Duisburg, sieht die fehlenden Informationen als großes Manko: "Gleiche Marktbedingungen sind nötig", forderte er. Für den Fall, dass nachgewiesen werde, dass Preise künstlich hoch getrieben wurden, kündigte Flexstrom-Geschäftsführer Robert Mundt Gegenwehr an.

"Wir prüfen deshalb Schadenersatzforderungen", sagte er im "Tagesspiegel am Sonntag." Das Unternehmen kauft im Auftrag von derzeit 120 000 Privatkunden an der Leipziger Börse Strom ein.

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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