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Zeitung: Gründermangel verschärft sich

Archivmeldung vom 26.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

Die Bereitschaft der Deutschen, ein Unternehmen zu gründen, nimmt laut eines Zeitungsberichts immer stärker ab: Im Jahr 2014 kamen so wenige Interessenten wie nie zuvor zu Beratungsgesprächen in die Industrie- und Handelskammern (IHK). Die Zahl der Gründungsgespräche ging um drei Prozent auf 227.703 zurück - der vierte Rückgang in Folge und ein neuer Negativrekord, wie aus dem "Gründerreport 2015" des Deutschen Industrie- und Handelskammertages hervorgeht (DIHK), der der "Welt" vorliegt.

"Deutschland steckt in einer Gründungsmisere", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer. Vor zehn Jahren hatte es noch rund 406.000 Gespräche gegeben. 2011 waren es noch 361.000. Neben der demografischen Entwicklung und der guten laufenden Konjunktur macht Schweitzer auch die Bundesregierung für den Gründermangel verantwortlich.

Die derzeitige Wirtschaftspolitik sei "alles andere als Werbung für Unternehmensgründungen", sagte Schweitzer. Den Unternehmen würde durch den Mindestlohn mehr Bürokratie aufgebürdet. Mit dem Entgeltgleichheitsgesetz und Regulierungen bei Zeitarbeit drohten weitere Belastungen. Auf das im Koalitionsvertrag angekündigte Venture-Capital-Gesetz warte die Branche seit eineinhalb Jahren.

Stattdessen prüft die Bundesregierung die Einführung der Steuerpflicht von Veräußerungsgewinnen bei Streubesitzanteilen an Kapitalgesellschaften, das heißt für Beteiligungen von unter zehn Prozent. Dies würde Beteiligung für Investoren "unattraktiv machen", warnt der DIHK.

Einziger "Hoffnungsschimmer" sind laut dem DIHK Gründer mit Migrationshintergrund: Fast jeder fünfte Gründer (19 Prozent) in der IHK-Gründungsberatung hat mittlerweile ausländische Wurzeln - ein Plus um fünf Prozentpunkte gegenüber dem Jahr 2007. Die Migranten zeigten sich gut vorbereitet und wollten rasch im Markt Fuß fassen, sagte Schweitzer.

Allerdings sehen 78 Prozent der IHK-Gründungsberater "Qualifikationsbedarf beim kaufmännischen Handwerkszeug" wie Kostensteigerungen oder Planrechnungen. Fast 70 Prozent der Migranten müssten zudem ihre Sprachkenntnisse verbessern, um mit Geschäftspartnern in verhandlungssicherem Deutsch kommunizieren zu können.

Studie: Hohe Hürden bei Jobsuche von Flüchtlingen

Die Bertelsmann-Stiftung kritisiert hohe Hürden für Flüchtlinge bei der Arbeitssuche: In Deutschland habe sich seit Jahrzehnten ein "äußerst restriktives" Abwehrregime gegen Asylbewerber verfestigt, das Flüchtlinge daran hindere, Initiativen zu entwickeln und ihr eigenes Leben produktiv zu gestalten. Zu diesem Schluss kommt der Migrationswissenschaftler Dietrich Thränhardt in einer Studie der Bertelsmann-Stiftung, über die der "Tagesspiegel" berichtet.

Der Studie zufolge hat sich die Willkommenskultur zuletzt deutlich verschlechtert – auch, weil Asylbewerber nicht arbeiten dürfen. "Damit schöpfen sie ihre Fähigkeiten nicht aus und können weder zur Entwicklung des Einwanderungslandes beitragen noch Angehörigen im Herkunftsland helfen", schreibt Thränhardt. Zudem verschärfe die zunehmende Stimmungsmache gegen Flüchtlinge die Lage.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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