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Stopp russischer Gas-Importe beträfe Unternehmen mit mindestens 220.000 Beschäftigen im Freistaat

Archivmeldung vom 09.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Kündigung / Entlassung / Feuern (Symbolbild)
Kündigung / Entlassung / Feuern (Symbolbild)

Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Der Russland-Ukraine-Krieg hat nicht nur eine humanitäre Katastrophe und unfassbares menschliches Leid verursacht, sondern Deutschland und Europa in eine schwere Krise gestürzt. Das gilt ganz besonders für die Energieversorgung. "In unserer modernen Industriegesellschaft sind wir auf eine sichere und bezahlbare Energieversorgung angewiesen, die Versorgung ist ernsthaft gefährdet", so Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der bayerischen Wirtschaft e. V.

Brossardt weiter: "Wer da über einen Gas- oder Ölboykott gegen Russland diskutiert oder ihn gar fordert, verkennt die Lage. Ein Kaufstopp würde unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft schwer schaden, gleichzeitig würde nicht ein einziger russischer Panzer weniger in die Ukraine eindringen. Wir müssen deshalb alles unternehmen, um die Lage zu entspannen und nicht weiter zu verschärfen." Bayern und Deutschland sind heute überwiegend von russischen Energielieferungen abhängig, am stärksten von Erdgas. Mehr als die Hälfte davon kommt aus Russland.

"Vor allem beim Heizen und bei industriellen Prozessen fehlt es an Alternativen, die einen sofortigen Stopp der russischen Gasimporte auffangen könnten. Ein teilweise gefordertes Energieembargo trifft unsere Wirtschaft unmittelbar. Stattdessen müssen wir uns auf die Gewährleistung der Versorgungssicherheit und dringend benötigte Maßnahmen konzentrieren, um die hohen Energiepreise zu dämpfen", erklärt Brossardt.

"Nach unseren Berechnungen wären in Bayern Betriebe mit mindestens 220.000 Beschäftigten aus energieintensiven und gasabhängigen Branchen, wie zum Beispiel Chemie, Glas und Keramik, der Metallerzeugung und -verarbeitung sowie der Nahrungsmittel- und Papierindustrie direkt von ausbleibenden Gaslieferungen betroffen. Folgen wären das Ende von Produktionen sowie unterbrochene Fertigungs- und Lieferketten", führt Brossardt aus und ergänzt: "Westliche Staaten haben entschieden und geschlossen mit umfassenden Sanktionspaketen auf den russischen Angriffskrieg reagiert. Wir stehen hinter den Maßnahmen und begrüßen die Haltung der Bundesregierung, statt auf Eskalation durch ein Energieembargo auf die Verringerung von Abhängigkeiten zu setzen".

Aus Sicht der vbw müssen ein möglichst sicherer Gas-Bezug und hohe Füllstände der Speicher im Fokus stehen: "Die sichere und bezahlbare Energieversorgung ist unverzichtbar für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts. Wir brauchen die rasche Diversifizierung unserer Energie-Importe und die Ertüchtigung der Infrastruktur", so Brossardt.

Kurzfristig fordert die vbw die Begrenzung der Energiekosten, etwa durch die Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtliche Minimum, ein Moratorium beim nationalen Emissionshandelssystem und die Bezuschussung der Netzentgelte, wie im Kohleausstiegsgesetz festgelegt. Zudem gilt es, umgehend Maßnahmen zur Begrenzung der Ölpreise zu treffen.

Quelle: vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (ots)

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