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Zeitung: Umschulung von Arbeitslosen zu Erziehern bislang wenig erfolgreich

Archivmeldung vom 10.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Heinrich Alt Bild: Bundesagentur für Arbeit
Heinrich Alt Bild: Bundesagentur für Arbeit

Der Plan von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und der Bundesagentur für Arbeit (BA), 5.000 Arbeitslose zu Erzieherinnen und Erziehern umschulen oder weiterqualifizieren zu lassen, ist bislang offenbar wenig erfolgreich. Das geht aus einer Bilanz der Arbeitsagentur hervor, die der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt.

Demnach erklärten sich bis zum September 6.355 Arbeitslose mit mindestens Mittlerer Reife bereit, Erzieher zu werden. Mehr als die Hälfte von ihnen, gut 3.600, seien Hartz-IV-Empfänger. Nach Angaben der BA haben aber bis Ende September lediglich 813 angefangen, sich für den Beruf des Erziehers weiterzuqualifizieren. Bis Ende des Jahres rechnet die Behörde damit, dass ihre Zahl noch auf etwa 1.400 steigt. Der überwiegende Teil der Interessenten sei bislang leer ausgegangen, weil in den zuständigen Ländern die Voraussetzungen für das 5.000er-Programm fehlten, heißt es in dem Zeitungsbericht. "Dafür, dass der Problemdruck relativ groß ist, sind wir in einigen Bundesländern beim Thema Umschulungsmöglichkeiten für Arbeitslose noch keinen Schritt weiter", sagte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt der SZ.

Wie die Zeitung berichtet, klemmt es derzeit vor allem bei der nötigen Zertifizierung der Fachschulen für die Erzieherausbildung. Solange diese nicht vorliege, dürften bislang arbeitslose Umschüler dort auch nicht zu lernen anfangen.

Hinzu kommen der BA zufolge andere Probleme: Eine verkürzte Ausbildung erlauben bislang nur Hessen, Bremen und teilweise Sachsen. In mehr als der Hälfte der Bundesländer gibt es niemanden, der das dritte Ausbildungsjahr finanziert. Außerdem fehlen Praktika-Stellen in den Kitas. "Um sich für den Beruf entscheiden zu können, muss man Arbeitslosen die Möglichkeit geben, den Beruf im Vorfeld mal hautnah zu erleben und mit Erziehern ins Gespräch zu kommen", forderte Alt. Das könne auch dazu beitragen, "mit Vorurteilen auf beiden Seiten aufzuräumen". Der BA-Manager plädierte für einheitliche Standards. "Beim Thema Erzieherausbildung scheitern wir mit unseren Bemühungen an den unterschiedlichsten Regelungen der Länder."

Laut der jüngsten Auswertung der Bundesagentur werden allein in neun der 16 Bundesländern um die 23.000 Erzieher bis zum Jahr 2016 gesucht. Für die anderen Länder gibt es noch keine Prognose, oder sie erwarten keinen Engpass. Die Zeit drängt: Von 1. August 2013 an hat in Deutschland jedes Kind vom ersten Lebensjahr an einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Betreuungseinrichtung.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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