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Wirtschaftsweisen Peter Bofinger: "Es wird eng für den Euro"

Archivmeldung vom 11.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Peter Bofinger, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, kritisiert das Krisenmanagement der Euro-Länder. "Wir machen uns das Leben im Augenblkick unnötig schwer, weil Europa nicht als Einheit auftritt, sondern als 17 Einzelstaaten", sagte der Wirtschaftsweise im Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse Online'.

Die deutsche Regierung sei nicht bereit, sich finanziell uneingeschränkt für die anderen Länder zu engagieren. "Das liegt an der massiven Fehleinschätzung, in Italien herrsche der reine Schlendrian - aber Italien ist unter den G7-Ländern von der Neuverschuldung her das zweitsolideste", erklärte Bofinger, der als Wirtschaftsprofessor an der Universität Würzburg lehrt. Nachdem auf dem jüngsten Gipfel die Voraussetzungen für dauerhafte solide Staatsfinanzen im Euro-Raum geschaffen worden seien, empfiehlt er der Bundesregierung, Modelle für gemeinsame Haftung noch einmal unvoreingenommen zu prüfen.

Eine Rückkehr zur D-Mark ist Bofinger zufolge keine Option und wäre unverantwortlich. "Geldinstitute und Firmen würden Verluste machen und die deutsche Wirtschaft massiv an Wettbewerbsfähigkeit verlieren." Trotzdem macht sich der Wirtschaftsexperte Sorgen um die Gemeinschaftswährung: "Wenn die Bundesregierung ihre jetzige Strategie nicht grundlegend ändert, wird es eng für den Euro."

Im 'Börse Online'-Interview nahm Bofinger auch seine eigene Zunft ins Visier. "In den vergangenen Jahren hat die Ökonomie sehr viel Glaubwürdigkeit verloren, weil sie versucht hat, exakt zu sein wie eine Naturwissenschaft - was unmöglich ist", krtisierte der Wirtschaftsprofessor. Es sei fast wie bei Vulkanologen: Die könnten oft nur sagen, dass ein Vulkan gefährlich ist - aber nicht, ob er in einer Woche oder erst in 10 000 Jahren ausbricht. Deswegen hält Bofinger eine gemeinsame Haftung der Euro-Länder bei Eurobonds für das einzig Richtige in der Krise.

Quelle: Börse Online, G+J Wirtschaftsmedien (ots)

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