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Bafin-Aufseherin spricht sich gegen Regulierungspause aus

Archivmeldung vom 18.12.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
BaFin-Gebäude in Bonn Bild: Thomas Wolf / wikipedia.org
BaFin-Gebäude in Bonn Bild: Thomas Wolf / wikipedia.org

Frauke Menke, Leiterin der Aufsicht über die privaten Groß- und Auslandsbanken bei der Bafin, hält derzeit nichts von einer Regulierungspause für die Kreditwirtschaft. "Man muss sehen, dass die Banken in den vergangenen Jahren viel Vertrauen verspielt haben, das noch nicht wiederhergestellt ist. Deshalb finde ich es folgerichtig, über weitere Regulierung zu sprechen", sagte sie im Interview mit dem "Handelsblatt".

Die einflussreiche Abteilungspräsidentin stellt sich damit auf die Seite von Finanzminister Wolfgang Schäuble. Der CDU-Politiker hatte Anfang Dezember im "Handelsblatt"-Interview gerügt, dass Banken fünf Jahre nach dem Höhepunkt der Finanzkrise immer noch sehr "kreativ" dabei seien, Vorschriften zu umgehen. Geht es nach Frauke Menke, werden die Grenzen der Regulierung eng gezogen: "Man könnte über ein Verbot bestimmter besonders risikoträchtiger Geschäfte nachdenken." Idealerweise sollte das auf Basis international harmonisierter Regeln erfolgen. Menke warnt die Aufseherkollegen und die Politiker aber auch, sich mit zu komplexen Vorschriften zu verzetteln: "Wir brauchen daher dringend ein schlagkräftiges, aber einfaches Regelwerk."

Die Bankenaufseherin, deren Abteilung unter anderem für die Deutsche Bank und die Commerzbank zuständig ist, nahm auch Stellung zu den laufenden Ermittlungen über mögliche Manipulationen an den Märkten. "Das Thema Benchmarks beziehungsweise Preisfestsetzungen insgesamt, also Libor, Devisenhandel sowie Gold- und Silberfixing, nehmen wir sehr ernst. Wir betreiben alle Untersuchungen sehr intensiv. Solange eine Untersuchung nicht endgültig abgeschlossen ist, kann man weder sagen, dass das Senior Management involviert war, noch, dass es nicht involviert war." Problematisch seien die vielen Kommunikationssysteme der Händler. "Hier wird man sich etwas überlegen müssen, damit nachträgliche Prüfungen leichter werden. Wenn man für die Wiederherstellung der Aufzeichnungen Monate braucht, dann ist das zu lang", sagte Menke.

Bankenaufseherin Menke Favoritin als neue Bundesbank-Vizepräsidentin

Die Bankenaufseherin Frauke Menke gehört zum engen Favoritenkreis als Nachfolgerin für Bundesbank-Vizepräsidentin Sabine Lautenschläger. Das erfuhr das "Handelsblatt" aus Kreisen der Bundesregierung und der Bundesbank. Bankenaufseherin Menke ist Abteilungsleiterin bei der Finanzaufsicht Bafin und für Großbanken zuständig. Zum Kandidatenkreis für die Lautenschläger-Nachfolge gehört auch die Wirtschaftsweise Claudia Buch, wie das "Handelsblatt" weiter erfuhr. Wunsch der Bundesregierung sei, dass wieder eine Frau in den Vorstand der Bundesbank einzieht, hieß es in den Kreisen weiter. Eine Entscheidung ist nach Informationen dieser Zeitung noch nicht gefallen. Bundesbank und Bundesregierung haben demnach in der vergangenen Woche mit der Suche nach einer Nachfolgerin von Bundesbank-Vize Lautenschläger begonnen, die ins Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) wechseln soll.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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