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EZB tastet Leitzins nicht an

Archivmeldung vom 07.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Die Wirtschaft begibt sich auf Talfahrt - doch die Europäische Zentralbank steuert nicht dagegen: Die Notenbanker aus Frankfurt beließen den Leitzins bei 4,25 Prozent. Die Bekämpfung der Inflation stufen sie derzeit offenbar höher ein als die Gefahr einer Rezession.

Der Leitzins im Euro-Raum bleibt trotz des wirtschaftlichen Abschwungs vorerst unverändert. Die Europäische Zentralbank (EZB) ließ ungeachtet der Sorge um die Konjunktur den wichtigsten Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld bei 4,25 Prozent. Anfang Juli hatte die Notenbank im Kampf gegen die Inflation den Zins noch um 0,25 Prozentpunkte erhöht und dafür viel Kritik geerntet. Nach Ansicht von Volkswirten sehen die Währungshüter die wirtschaftliche Entwicklung noch zu optimistisch. Der Internationale Währungsfonds IWF hatte der EZB in dieser Woche geraten, den Leitzins unverändert zu lassen. Die Konjunktur im Euro-Raum hat zuletzt stark an Schwung verloren. Die Wirtschaft steht in einigen Ländern vor einer Rezession. Zugleich ist die jährliche Teuerungsrate wegen hoher Energie- und Lebensmittelpreise in den 15 Euro-Ländern auf 4,1 Prozent gestiegen. Zinssenkungen zur Ankurbelung der Konjunktur gelten wegen der hohen Inflation derzeit als nahezu ausgeschlossen, Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation würden die Wirtschaft zusätzlich schwächen. Nach Ansicht von Experten wird die EZB den Leitzins noch einige Monate konstant halten und 2009 dann senken. Anders als die Frankfurter Zentralbanker steckte die US-Notenbank Fed jüngst noch im Zinssenkungszyklus. Mit kräftigen Schritten schraubten die Amerikaner ihren Leitzins seit September von 5,25 auf 2,0 Prozent, um sich gegen die Finanzkrise und die Konjunkturschwäche der weltgrößten Volkswirtschaft zu stemmen. Am Dienstag ließ die Fed ihren Zins aber zum zweiten Mal in Folge unverändert und nimmt bei anhaltender Wirtschaftsschwäche zunehmend die Inflation stärker in den Blick. Auch die britische Notenbank tastete ihren Leitzins am Donnerstag trotz Rekordinflation und Wachstumsrisiken den vierten Monat in Folge nicht an und ließ ihn bei fünf Prozent.

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