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Reitzle will bei Linde nicht verlängern

Archivmeldung vom 02.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wolfgang Reitzle
Wolfgang Reitzle

Foto: Linde AG, Photographer: Peter Hoennemann
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Entgegen anderslautender Gerüchte will Linde-Vorstandschef Wolfgang Reitzle seinen Vertrag bei dem Industriegase-Hersteller nicht verlängern. "Ich weiß nicht, wer das in die Welt setzt, und schon gar nicht, aus welchem Grund: Es ist falsch. Ich werde 2014 aufhören, wie mein Vertrag es vorsieht. Daran wird sich nichts mehr ändern", sagte Reitzle in einem gemeinsamen Interview mit dem Linde-Aufsichtsratsvorsitzenden Manfred Schneider der "Welt am Sonntag".

Diese Entscheidung habe er nicht spontan getroffen: "Das kommt nicht Deus ex Machina, sondern stand für mich immer im Grundsatz fest." Es sei allenfalls möglich, dass er ein paar Monate länger bleibe, um seinem Nachfolger den Einstieg zu erleichtern. Laut Chefkontrolleur Schneider ist die Nachfolgesuche bereits weit vorangeschritten. Voraussichtlich wird ein Manager Reitzle folgen, der noch nicht im Unternehmen ist: "Wenn Sie mich nach einer Tendenz fragen, dann favorisiere ich im besten Interesse des Unternehmens die externe Lösung." Er habe zwei Kandidaten, "über die ich rechtzeitig mit meinen Aufsichtsratskollegen entscheiden werde." Auch einen sofortigen Wechsel in den Aufsichtsrat schließt Reitzle aus: "Nein, ich werde nicht für den Aufsichtsrat oder dessen Vorsitz kandidieren. Auch das ist klar." Er habe lange darüber nachgedacht, ob er sich in die Pflicht nehmen lassen solle, sei aber zum Schluss gekommen, nicht anzutreten. Dabei hätte Reitzle laut Aufsichtsratschef Schneider voraussichtlich die gesetzlichen Auflagen für einen solchen direkten Wechsel erfüllen und vor der Hauptversammlung im Mai 2014 die notwendigen 25 Prozent der Aktionärsstimmen für sich gewinnen können. "Ich kann Ihnen sagen, dass sich dafür weit mehr aussprechen würden, da gibt es einen komfortablen Puffer", sagte Schneider der "Welt am Sonntag". "Angesichts seiner Leistung ist doch klar, dass große Fonds ihn gern länger an der operativen Spitze oder im Aufsichtsrat sehen würden."

Während für Reitzle feststeht, 2014 vollständig abzutreten, wird der 74-jährige Schneider auf der Hauptversammlung 2013 noch einmal kandidieren. "Wir sind im Aufsichtsrat zum Schluss gekommen, dass wir zunächst die Nachfolge an der Vorstandsspitze regeln und ich meinem Nachfolger im Aufsichtsrat ebenfalls etwas Zeit gebe, sich einzuarbeiten", sagte Schneider. Allerdings habe er auch schon einen Nachfolger im Visier. "Ein Mann mit der richtigen Expertise, so viel verrate ich heute." Namen wollte Schneider nicht nennen.

Die Anteilseignerseite des Linde-Aufsichtsrats ist traditionell dominiert von Vertretern der Finanzbranche. Reitzle und Schneider bilden seit 2003 ein sehr erfolgreiches Duo an der Spitze von Aufsichtsrat und Vorstand bei Linde. In dieser Zeit hat sich die Marktkapitalisierung des einstigen Mischkonzerns von unter drei Milliarden Euro auf nunmehr rund 25,5 Milliarden Euro mehr als verachtfacht.

Am kommenden Donnerstag berichtet der Vorstandschef an seinem 64. Geburtstag über das abgelaufene Geschäftsjahr. Zuletzt hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, dass Reitzle seinen Vertrag verlängern werde. Den Vorwurf, er habe intern keinen Nachfolger aufgebaut, will Vorstandschef Reitzle nicht gelten lassen: "Wir haben mehr als zehn erfolgreiche Jahre hinter uns, das geht nur mit exzellenten Leuten", sagte Reitzle der Zeitung weiter. "Schauen Sie sich die Managementaufstellung an, die wir heute haben, und vergleichen diese mit dem Team vor zehn Jahren, als ich angetreten bin." Aber so erfolgreich ein Konzern sein mag, er lebe immer auch von neuen Impulsen an der Spitze. "Wenn die beste Frau oder der beste Mann draußen zu finden ist, dann wird ein Aufsichtsrat nun mal nicht nach den Kriterien intern oder extern, sondern immer im besten Unternehmensinteresse entscheiden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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