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ZEW-Chef warnt vor neuer Krise am Finanzmarkt

Archivmeldung vom 10.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de

Der Chef des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Clemens Fuest, hat vor einer neuen Krise am Finanzmarkt gewarnt. Auslöser könnten die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) sein: "Mich beunruhigt die Gefahr, dass die EZB mit ihrer Politik des billigen Geldes neue Blasen erzeugt", sagte er dem "Handelsblatt".

"Wir haben alle Zutaten einer Blase: Die Preise an den Immobilien- und Aktienmärkten steigen immer weiter, und an den Bondmärkten sinken die Renditen trotz hoher Risiken", sagte Fuest. Die geballten Maßnahmen der EZB leiten dem ZEW-Chef zufolge eine "Zeitenwende" hin zu einer noch expansiveren Geldpolitik ein. "Ich habe ein ungutes Gefühl dabei", sagte er.

Die EZB hatte in der vergangenen Woche ein ganzes Bündel an Maßnahmen beschlossen. Fuest geht dem "Handelsblatt" zufolge davon aus, dass weitere Schritte folgen werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Anleihekaufprogramm (QE) kommt, sehe er bei 95 Prozent. Die EZB habe schon signalisiert, dass QE ein zentraler Bestandteil ihrer Strategie sei. "Und da die beschlossenen Maßnahmen die Probleme vermutlich nicht lösen werden, wird der Ruf nach neuen Aktionen schon bald zu hören sein", erwartet Fuest.

Im Falle einer Deflationsspirale wäre der Einsatz von QE laut Fuest auch sinnvoll. "Den Kauf von Unternehmensanleihen sehe ich unkritisch, sofern die Bonität stimmt", sagte er. Und Staatsanleihenkäufe wären unter zwei Bedingungen akzeptabel: "Wenn die EZB explizit Senioritätsstatus beansprucht, sie bei einem Schuldenschnitt also ausgenommen wäre, und wenn sie nicht Anleihen bestimmter Länder kauft mit dem Ziel, Renditeunterschiede zu reduzieren."

Eine Deflationsgefahr sehe er derzeit im Euro-Raum allerdings nicht. Eine vorübergehend geringere Preissteigerung sei "kein Grund zur Sorge". Auch wenn die Aussage weder neu noch originell sei: "Um die Krise zu überwinden, müssen die Regierungen in Europa handeln, die EZB allein ist überfordert."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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