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Steuertricks: Reicher Kunde klagt HypoVereinsbank

Archivmeldung vom 17.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gericht: Millionenklage gegen HVB (Foto: pixelio.de/Michael Grabscheit)
Gericht: Millionenklage gegen HVB (Foto: pixelio.de/Michael Grabscheit)

Die HypoVereinsbank (HVB), eine Tochter der italienischen Unicredit, sieht sich mit einer Millionenklage konfrontiert. Ein vermögender Privatkunde klagt die Bank auf 124 Mio. Euro Schadensersatz. Er wirft der HVB fehlerhafte Beratung und Pflichtverletzungen bei Aktiengeschäften vor, um Steuergutschriften zu erhalten, wie die Financial Times Deutschland berichtet. Die Pressestelle der HVB wollte diesen Fall gegenüber pressetext nicht kommentieren.

Der Kunde hatte laut Bericht über die HVB-Handelsabteilung in London deutsche Aktien kurz vor Dividendenzahlung gekauft, um über komplizierte rechtliche Konstrukte eine Steuerrückerstattung in Deutschland zu kassieren. Die Finanzbehörden werfen ihm Verletzung der Steuergesetze vor und verlangen das Geld wieder zurück. "Das waren sehr komplexe Konstruktionen", wird ein Informant zitiert. Der HVB-Aktienhändler, über den die Geschäfte liefen, hätte die Bank inzwischen verlassen.

Die Vorgänge kamen durch eine Steuerprüfung beim Kunden ans Tageslicht. Dieser verlangt, dass die HVB den kompletten Betrag von 124 Mio. Euro - die Steuerrückforderung und die aufgelaufenen Zinsen - übernimmt. Die Finanzbehörden sieht laut dem Bericht das Geldinstitut ebenfalls in der Haftung, daher verlangen sie diese Summe gleichzeitig auch von der Bank zurück.

Sensibilität gestiegen

Immer mehr Länder wollen gegen Steuersünder vorgehen. Erst Mitte August haben die Schweiz und Deutschland ein Steuerabkommen unterzeichnet. Dieses sieht vor, dass künftige Kapitalerträge und -gewinne deutscher Bankkunden in der Schweiz einer Abgeltungsteuer unterliegen, deren Erlös die Schweiz an die deutschen Behörden überweist. Auch US-amerikanische Finanzbehörden wollen Steuerschlupflöcher schließen und erhöhen Meldepflichten für ausländische Banken.

Offenbar gibt es immer noch Versuche - wie der oben geschilderte Fall zeigt - den Steuerbehörden ein Schnippchen zu schlagen. "Die Sensibilität für Steuerfragen hat sich sowohl auf Kunden- als auch auf Bankenseite erhöht", sagt Werner Neus vom Lehrstuhl für Bankwirtschaft der Universität Tübingen gegenüber pressetext. Jedoch nicht immer im positiven Sinne: "Es wird immer nach Steuerschlupflöchern gesucht", so der Professor.

Quelle: www.pressetext.com/Dieter N. Unrath

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