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Wirtschaft fürchtet wegen Gasnotstand Betriebsschließungen

Archivmeldung vom 11.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Insolvenz, Abriss, Deindustrialisierung & Industriebrache (Symbolbild)
Insolvenz, Abriss, Deindustrialisierung & Industriebrache (Symbolbild)

Bild: Alexander Dreher / pixelio.de

Die deutsche Wirtschaft fordert einen Rettungsschirm für den Fall, dass Gaslieferungen aus Russland ganz ausbleiben sollten und in Unternehmen die Produktion eingestellt werden muss. "Bleibt Nord Stream 1 leer, droht die teilweise oder komplette Einstellung der Gaslieferung an viele Betriebe. Dann steht die Produktion in diesen Unternehmen still", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Peter Adrian, der "Welt".

"Notwendig ist daher nicht nur eine rasche Ausdehnung der Notfallzahlungen für Unternehmen mit extrem hohen Energiepreisen, sondern auch ein Konzept für Überbrückungshilfen im Falle von faktischen Betriebsschließungen", so Adrian.

An diesem Montag haben turnusmäßige Wartungsarbeiten an der Gaspipeline Nord Stream 1 begonnen, sie dauern in aller Regel zehn Tage. In Deutschland ist die Sorge allerdings groß, dass Russland den Gashahn vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine nach dem 21. Juli nicht mehr aufdreht. Nord Stream 1 ist eine der wichtigsten Pipelines zur Gasversorgung Deutschlands und Europas. "Die Politik sorgt sich nachvollziehbar um die Energieversorgung der Verbraucher, wie die Diskussion um die Vermeidung von Gas- und Stromsperren zeigt", sagte DIHK-Präsident Adrian. Er bezieht sich damit auf die Idee eines Moratoriums für Privatkunden, das Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) vorschlägt. Demnach soll Haushalten, die hohe Energiepreise nicht zahlen können, Strom oder Gas nicht abgestellt werden. Nun wollen auch die Wirtschaftsvertreter Unterstützung der Bundesregierung.

"Auch die Nöte vieler Unternehmen müssen stärker in den Blick genommen werden. Immer mehr Betriebe werden die explodierenden Energiepreise über kurz oder lang nicht mehr schultern können", so Adrian. Die gestiegenen Kosten der Gasbeschaffung weiterzureichen, würde für viele Betriebe das Aus bedeuten. Der DIHK warnt vor Betriebsschließungen, weil viele Unternehmen keine Alternativen zum Einsatz von Gas in der Produktion hätten. Ein schneller Umstieg auf andere Energieträger sei häufig nicht möglich oder dauere zu lange. Der zu erwartende weitere Anstieg der Energiepreise sowie mögliche Versorgungsengpässe und Rationierungen würden die Unternehmen daher mit voller Wucht treffen. So prognostiziert der DIHK-Präsident: "Über die Produktions- und Logistikketten wären nicht nur einzelne Betriebe oder Branchen betroffen, sondern die gesamte deutsche Wirtschaft sowie ihre Beschäftigten - und damit auch die Versorgung unseres Landes."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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