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Verbraucher und Regierung machen Druck: Netzbetreiber kämpfen mit Prozessen, Sichtbarkeit und Kundenzufriedenheit

Freigeschaltet am 12.08.2025 um 07:20 durch Sanjo Babić
Bild: BearingPoint GmbH Fotograf: BearingPoint GmbH
Bild: BearingPoint GmbH Fotograf: BearingPoint GmbH

Netzbetreiberstudie 2025 von BearingPoint offenbart das Fehlen vollständig digitalisierter Prozesse sowie Schwachstellen beim Kundenkontakt und der Sichtbarkeit von Netzbetreibern - Handlungsdruck wächst.

Netzbetreiber stehen an einem Wendepunkt: Sie sind nicht nur das technische Rückgrat, sondern auch die digitale Schnittstelle der Energiewende. Die aktuelle Netzbetreiberstudie 2025 von BearingPoint zeigt jedoch: Während die Nachfrage nach PV-Anlagen, Wallboxen und Wärmepumpen rasant steigt, bleiben viele Prozesse hinter den Erwartungen der Kundinnen und Kunden zurück. Nur 30 Prozent der Befragten sind mit den Leistungen ihres Netzbetreibers zufrieden - und ein Drittel kann ihn nicht einmal benennen.

"Die Energiewende ist kein Zukunftsprojekt, sie ist Realität. Doch ohne digitalisierte Prozesse und kundenfreundliche Schnittstellen droht sie an Bürokratie zu scheitern. Netzbetreiber müssen jetzt handeln und den Wandel aktiv mitgestalten - als digitale Enabler, nicht als analoge Verwalter", so Marion Schulte, Globale Leiterin Utilities, Transportation & Logistics bei BearingPoint.

Zentrale Studienerkenntnisse im Überblick

Die Studie gibt einen umfassenden Einblick in die Erwartungen und Erfahrungen von Kundinnen und Kunden im Kontakt mit Netzbetreibern. Sie zeigt, wo aktuell die größten Herausforderungen liegen - und welche Stellschrauben Netzbetreiber jetzt nutzen können, um den Wandel erfolgreich mitzugestalten:

  • Netzbetreiber bleiben unsichtbar: 30 % der Befragten kennen ihren Netzbetreiber nicht - ein klares Signal für Nachholbedarf in Kommunikation und Sichtbarkeit.
  • Hohe Investitionsbereitschaft bei Technologien zur Energieerzeugung im eigenen Haushalt: Knapp 70 % planen mittelfristig die Anschaffung von PV-Anlagen, Wallboxen oder Balkonkraftwerken.
  • Digitale Portale mit Nachholbedarf: Nur 30 % sind mit den Dienstleistungen ihres Netzbetreibers zufrieden, wobei 80 % Echtzeitinformationen etwa zu Verbrauch und Einspeisung erwarten.
  • Genehmigungsverfahren als Flaschenhals: 25 % der Anlagenbesitzer berichten von Problemen bei der Genehmigung - verursacht durch Wartezeiten und Bürokratie.
  • Kundenzentrierung entscheidend: 83 % wünschen sich transparente Kostenübersichten und klar nachvollziehbare Prozesse im digitalen Kundenkontakt.

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Der politische Druck wächst: Der Koalitionsvertrag verspricht neue Mess- und Abrechnungsmodelle, eine End-to-End-Digitalisierung, transparente Portale, schnellere Genehmigungen und neue Marktrollen wie Energy Sharing. Die Studie zeigt, dass viele Netzbetreiber diese Anforderungen bisher nicht vollständig erfüllen, auch weil sie mit schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen haben.

"Netzbetreiber stehen unter Dauerstress: Die Zahl der Kundenanfragen steigt rasant, während Genehmigungsprozesse komplex und langwierig bleiben. Unsere Studie zeigt: Geschwindigkeit ist der neue Engpass - und Netzbetreiber geraten zunehmend in die Gefahr, unfreiwillig in die Rolle des Flaschenhalses gedrängt zu werden", so Marion Schulte.

Empfehlung: Sichtbar werden, Prozesse verschlanken, digitalisieren

Die Studie enthält klare Handlungsempfehlungen:

  • Sichtbarkeit schaffen: Netzbetreiber sollten ihre Rolle als Akteur der Energiewende offensiv kommunizieren.
  • Kundenportale optimieren: Digitale Schnittstellen müssen intuitiv, transparent und auf die Informationsbedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer zugeschnitten sein.
  • Genehmigungsprozesse digitalisieren: Ein klar strukturierter, transparenter und vollständig digitalisierter Antragsprozess reduziert Aufwand und Wartezeiten.
  • Kapazitäten aufstocken: Der erwartete Boom dezentraler Energieprojekte erfordert strukturellen Ausbau und gezielte Ressourcenplanung.

Über die Studie

Für die Netzbetreiberstudie 2025 wurden 1.503 Privatpersonen in Deutschland befragt, welche im eigenen Haushalt als Mitentscheider für die Themen Auto, Strom, Energie und Haustechnik gelten.

Die Untersuchung analysiert Kundenerwartungen und vergleicht sie mit den Zielen des Koalitionsvertrags. Sie zeigt konkrete Handlungsfelder auf, um Netzbetreiber als Enabler der Energiewende zu stärken.

Quelle: BearingPoint GmbH (ots)

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