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Importpreise im Juni 2021: +12,9 % gegenüber Juni 2020

Archivmeldung vom 28.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Statistisches Bundesamt

Die Importpreise waren im Juni 2021 um 12,9 % höher als im Juni 2020. Eine höhere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im Oktober 1981 im Rahmen der zweiten Ölpreiskrise gegeben (+13,6 % gegenüber Oktober 1980). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr im Mai 2021 bei +11,8 % gelegen, im April 2021 bei +10,3 %. Gegenüber dem Vormonat Mai 2021 stiegen die Importpreise im Juni 2021 um 1,6 %.

Starker Preisanstieg nach wie vor insbesondere auf Entwicklung der Energiepreise zurückzuführen

Energieeinfuhren waren im Juni 2021 um 88,5 % teurer als im Juni 2020. Dieser Anstieg begründet sich durch das außerordentlich niedrige Preisniveau des Vergleichsmonats (Basiseffekt): Im Juni 2020 war die Nachfrage nach Erdöl genau wie in den Monaten April und Mai 2020 aufgrund der Corona-Krise schwach, gleichzeitig gab es nach wie vor einen starken Angebotsüberhang. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatten im Juni 2021 Erdgas mit einem Plus von 150,0 % und Erdöl mit einem Plus von 81,8 %.

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Juni 2021 um 7,2 % höher als im Juni 2020 und 0,8 % höher als im Vormonat. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 9,8 % über dem Stand des Vorjahres (+1,3 % gegenüber Mai 2021).

Starker Preisanstieg im Vorjahresvergleich auch bei Erzen und Metallen

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter stiegen im Juni 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17,1 %. Gegenüber Juni 2020 verteuerten sich vor allem Eisenerze (+97,4 %), Rohkupfer (+49,9 %), Kunststoffe in Primärformen (+44,0 %), gesägtes und gehobeltes Holz (43,9 %), Furnier-, Sperrholz-, Holzfaser- und Holzspanplatten (+41,8 %), Nicht-Eisen-Metallerze (+41,5 %) sowie Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+40,9 %). Hauptgrund für den starken Anstieg der Preise für Eisenerz und infolgedessen der Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen dürfte die weiterhin starke weltweite Nachfrage sein.

Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Juni 2021 um 0,4 % über denen von Juni 2020. Während unter anderem Speichereinheiten und andere Datenspeicher (-7,2 %) zu niedrigeren Preisen importiert wurden, waren Notebooks (+4,2 %) sowie Kraftwagen und Kraftwagenmotoren (+1,6 %) teurer als im Juni 2020.

Verbrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahr 1,3 % teurer, Gebrauchsgüter waren dagegen um 0,1 % billiger.

Die Importreise für landwirtschaftliche Güter lagen 7,6 % über denen von Juni 2020. Während sich insbesondere Naturkautschuk (+49,1 %), Rohkaffee (+30,1 %) und Getreide (+19,6 %) gegenüber dem Vorjahresmonat stark verteuerten, wurden lebende Schweine (-12,6 %) und Nüsse (-12,5 %) nach wie vor zu niedrigeren Preisen importiert.

Veränderungen der Exportpreise Juni 2021

Der Index der Exportpreise lag im Juni 2021 um 5,0 % über dem Stand von Juni 2020. Eine größere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im April 1982 gegeben (+5,6 % gegenüber April 1981). Im Mai 2021 und im April 2021 hatte die Jahresveränderungsrate bei +4,2 % beziehungsweise bei +3,3 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat Mai 2021 stiegen die Exportpreise im Durchschnitt um 0,8 %.

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise

Die Importpreise sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt. Detaillierte Informationen zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise enthält die Fachserie 17, Reihe 8.1 und 8.2.

Lange Zeitreihen können außerdem unter anderem über die Tabellen Einfuhrpreise (61411-0002 und 61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0002 und 61421-0006) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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