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Studie der Christlichen Initiative Romero und ver.di belegt Missachtung von Arbeitsrechten entlang der gesamten Orangensaft-Lieferkette

Archivmeldung vom 09.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/Christliche Initiative Romero"
Bild: "obs/Christliche Initiative Romero"

Deutschland ist Fruchtsaft-Weltmeister und größter Abnehmer von Orangensaft aus Brasilien. Die gestern veröffentlichte Studie der Christlichen Initiative Romero (CIR) und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) stellt die gesamte Orangensaft-Lieferkette von den Plantagen Brasiliens bis in die deutschen Supermärkte dar und deckt prekäre Arbeitsbedingungen auf: "Sowohl in den Fabriken als auch auf den Plantagen wird unter extremem Druck und ohne angemessene Schutzvorkehrungen gearbeitet. Ausbeutung zu Hungerlöhnen auf den Plantagen und in den Saftfabriken ist Alltag", bringt Sandra Dusch Silva von der entwicklungspolitischen Organisation Christliche Initiative Romero die Rechercheergebnisse aus Brasilien auf den Punkt.

Doch auch die Konzernkonzentration - in Brasilien wie in Deutschland - ist alarmierend. Obwohl die Hälfte des weltweit konsumierten Orangensaftes aus Brasilien stammt, betreiben aufgrund von Wettbewerbsverdrängung gerade mal drei Großkonzerne Orangenanbau und Konzentratgewinnung. Auch am Ende der Lieferkette stehen immer weniger Handelskonzerne, die in Deutschland Lebensmittel anbieten. Edeka, Rewe, Lidl/Kaufland und Aldi vereinigen 85 Prozent Marktanteil auf sich und diktieren damit indirekt die Arbeitsbedingungen von Millionen Beschäftigten. Auch die Ausbeutung von Arbeitskräften ist nicht nur in Brasilien traurige Realität: "In Deutschland alarmiert insbesondere die verstärkte Verantwortungsflucht der tarifgebundenen Unternehmen Edeka und Rewe. Durch Ausgründung an selbstständige Kaufleute entstehen nahezu betriebsratsfreie und tariflose Bereiche, in denen Kaufleute nach Gutdünken über die Arbeitsbedingungen ihrer Beschäftigten entscheiden", so Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Leiterin des Fachbereichs Handel. Sandra Dusch Silva, CIR, fordert: "Es muss endlich etwas passieren! Denn wirtschaftliche Macht und Verantwortung für gute Arbeitsbedingungen gehören zusammen."

Zur Veröffentlichung der Studie berichtet Cicera Coltro, Erntehelferin auf einer Orangenplantage, aus eigener Erfahrung darüber, was es bedeutet, die beliebte Zitrusfrucht unter prekären Bedingungen im Akkord zu pflücken. Begleitet wird sie auf der heute beginnenden Rundreise von Márcio Propheta Sormani Bortolucci - Anwalt für Arbeitsrechte aus dem brasilianischen Piratininga.

Mit der Veröffentlichung der Studie und der Rundreise setzen CIR und ver.di an, den Druck auf die deutschen Handelsriesen zu erhöhen, sodass diese dem eigenen Anspruch einer sozialen Unternehmensverantwortung endlich gerecht werden. Geknüpft an eine Einladung zum Dialog wird die Studie an Edeka, Rewe, Lidl/Kaufland und Aldi übergeben.

Quelle: Christliche Initiative Romero (ots)

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