Deutsche Firmen investieren in Osteuropa statt in den USA
Die deutsche Industrie lässt sich von den US-Zolldrohungen nicht unter Druck setzen. Darauf deutet eine aktuelle Umfrage unter 1.000 Vorständen und Geschäftsführern deutscher Unternehmen hin, die von der Unternehmensberatung Horvath erstellt wurde und über die das "Handelsblatt" berichtet. Die Topmanager geben darin Einblick in die strategischen Prioritäten für die kommenden fünf Jahre.
Demzufolge planen die befragten Firmen nicht, in den kommenden Jahren
mehr als bisher in den USA zu investieren. Der von US-Präsident Donald
Trump gewünschte wirtschaftliche Sog in die USA tritt damit wohl nicht
ein. Trump will ausländische Unternehmen durch hohe Zusatzzölle beim
Export in die USA zur Verlagerung ihrer Produktion zwingen. Doch für
deutsche Firmen ist die unstete US-Politik eher ein Unsicherheitsfaktor.
Der
Standort Deutschland profitiert allerdings nicht davon. Die befragten
deutschen Industrieunternehmen wollen zwar im Schnitt 37 Prozent ihres
Investitionsbudgets in der Heimat ausgeben, was weiterhin der höchste
Anteil ist. Doch der Wert ist im Vergleich zur Umfrage vor einem Jahr um
zwei Prozentpunkte gesunken. Zudem plant mehr als die Hälfte der
Unternehmen, in den nächsten fünf Jahren Arbeitsplätze hierzulande
abzubauen. Erhöhen wollen deutsche Unternehmen ihre Präsenz dagegen in
Osteuropa, Südeuropa und Indien. Hier planen sie, ihre Produktion
auszubauen und neue Jobs zu schaffen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur