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Weidmann: Preissteigerung kann vorübergehend negativ sein

Archivmeldung vom 01.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dr. Jens Weidmann Bild: Deutsche Bundesbank
Dr. Jens Weidmann Bild: Deutsche Bundesbank

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann rechnet damit, dass die Preissteigerungsrate in den kommenden Monaten vorübergehend negativ sein kann. Aber, so Weidmann in einem Gespräch mit dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel": "Von einer Deflation im Sinne einer destabilisierenden, sich selbst verstärkenden Abwärtsbewegung kann keine Rede sein."

Hauptgrund für die niedrige Inflationsrate sei der gesunkene Ölpreis, dessen Einfluss auf die Teuerungsrate werde aber nur vorübergehend sein. Außerdem entlaste der drastische Verfall der Energiepreise Verbraucher und Unternehmen allein in Deutschland um fast 25 Milliarden Euro. "Das ist für sich genommen schon ein ordentliches Konjunkturprogramm. Ich sehe derzeit nicht, warum die Notenbank jetzt noch etwas draufpacken sollte."

Weidmann wandte sich damit gegen Forderungen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank, wegen der geringen Preissteigerungsrate den Ankauf von Staatsanleihen auszuweiten. "Ich rate dazu, nicht in hektischen Aktionismus zu verfallen und jetzt Kurs zu halten."

In dem Interview sprach sich Weidmann auch gegen eine Lockerung des Stabilitätspakts aus, um den Euro-Ländern mehr Spielraum zur Finanzierung der Flüchtlingskosten zu geben. In den meisten Ländern dürften sich "die tatsächlichen Kosten dabei in Grenzen halten. Ich sehe hier eher das Problem, dass immer wieder nach Begründungen für einen Konsolidierungsaufschub gesucht wird".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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