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Stadt, Land, Schluss? Vier von zehn Arbeitnehmern in Deutschland schließen einen Umzug wegen eines Jobs aus

Archivmeldung vom 20.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Stadt, Land, Schluss? Vier von zehn Arbeitnehmern in Deutschland schließen einen Umzug wegen eines Jobs aus. Bild: "obs/ManpowerGroup Deutschland GmbH"
Stadt, Land, Schluss? Vier von zehn Arbeitnehmern in Deutschland schließen einen Umzug wegen eines Jobs aus. Bild: "obs/ManpowerGroup Deutschland GmbH"

Deutsche Arbeitnehmer sind häufig nicht bereit, wegen der Arbeit umzuziehen. Immerhin kann sich etwas mehr als jeder Vierte (27 Prozent) vorstellen, aus Karrieregründen die Stadt zu wechseln. Und jeder Sechste (17 Prozent) ist sogar bereit, für den Job in ein neues Land zu ziehen. Doch 38 Prozent der Befragten zwischen Flensburg und Füssen schließen aus, für den Arbeitgeber umzuziehen. Dies sind Ergebnisse einer internationalen Befragung von rund 14.000 Arbeitnehmern durch ManpowerGroup Solutions. Weltweit gehören die Deutschen damit zu den am wenigsten mobilen Arbeitnehmern.

Grundsätzlich sind jüngere Arbeitnehmer eher zu einem Ortswechsel bereit, um die Karriere in Schwung zu bringen. Unter den 18-34-Jährigen können 77 Prozent sich einen berufsbedingten Umzug vorstellen, weniger als ein Viertel (23 Prozent) lehnt ihn pauschal ab. Bei den über 50-jährigen Babyboomern ist es hingegen jeder Zweite (55 Prozent).

Dabei sind die deutschen Männer etwas mobiler als die Frauen. 36 Prozent der männlichen Beschäftigten, aber 40 Prozent der weiblichen erteilen dem Karriereschub durch einen Ortswechsel eine Absage. Allerdings sind Frauen wagemutiger, was den Sprung ins Ausland angeht. Den kann sich jede Fünfte vorstellen (20 Prozent), während nur jeder siebte befragte Mann dazu bereit ist (13 Prozent).

Der Wohnortwechsel wird oft als Einschnitt empfunden

"Den Wohnort für eine neue Aufgabe zu wechseln, ist für viele keineswegs selbstverständlich", sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. "Der Umzug wird oft als empfindlicher Einschnitt empfunden. Unternehmen müssen deshalb attraktive Angebote zur persönlichen Weiterentwicklung und gute Rahmenbedingungen schaffen. Denn häufig ist von so einem Umzug die ganze Familie betroffen, sodass sich mit dem Jobwechsel auch die Frage nach einer neuen Schule und der Kinderbetreuung sowie einem passenden Job für den Ehepartner stellen kann. Je besser Unternehmen die Mitarbeiter bei solchen Fragen ebenfalls unterstützen können, desto einfacher fällt ihnen die Entscheidung."

In der IT-Branche arbeiten die Arbeitnehmer, die am ehesten zum Umzug bereit sind. Nur 21 Prozent der Befragten aus diesem Arbeitsfeld lehnen einen Umzug kategorisch ab. 30 Prozent sind bereit, die Stadt zu wechseln, 21 Prozent können sich auch mit einer Aufgabe in einer neuen Region des Landes anfreunden, 19 Prozent mit einem neuen Job im Ausland. Im Gegensatz dazu sind Behördenmitarbeiter wenig umzugsbereit. Sechs von zehn Arbeitnehmern (61 Prozent) schließen einen Umzug für den Job aus.

Ein attraktiver Standort ist keine Garantie

Im internationalen Vergleich sind die Deutschen damit weniger umzugsfreudig als Arbeitnehmer in anderen Ländern. Rund um die Welt würden 71 Prozent der Befragten eine Jobchance wegen eines Umzugs in Erwägung ziehen. In den Vereinigten Staaten schließen nur 31 Prozent der Befragten einen berufsbedingten Umzug aus, in Schweden sind es 32 Prozent und in China 34 Prozent. Die Spanier sind dagegen sehr umzugsbereit.

Für eine Karrierechance würden 79 Prozent eine Ortsveränderung in Kauf nehmen. Für den Beruf in eine neue Stadt ziehen würden 30 Prozent der Befragten in den Vereinigten Staaten, 38 Prozent der Befragten in Spanien und 26 Prozent in Schweden. In Europa sind die Briten am zurückhaltendsten, wenn es um berufsbedingte Umzüge geht: Nur 23 Prozent können sich vorstellen, die Stadt zu wechseln, 42 Prozent schließen dies kategorisch aus und nehmen lieber - wie beispielsweise in der Metropolregion London - weite Arbeitswege in Kauf.

Entsprechend sensibel sind die Arbeitnehmer in Großbritannien, wenn es um den Standort ihres Arbeitgebers geht: Für 49 Prozent der Befragten ist dessen Lage ein wichtiges Kriterium bei Karriereentscheidungen. Global geben 34 Prozent der Befragten an, dass die örtliche Lage des Arbeitgebers zu den wichtigsten Kriterien bei Karriereentscheidungen gehört. In den USA sind es 33 Prozent, in Deutschland 40 Prozent. Der einzige Grund für eine Jobentscheidung ist der Standort des Arbeitgebers aber nur in den seltensten Fällen. Weltweit würden nur sieben Prozent deswegen den Job wechseln. In Deutschland gilt die Aussage für neun Prozent der Befragten.

"Ein vermeintlich attraktiver Standort ist kein Selbstläufer", sagt Herwarth Brune. "Wenn das Gesamtpaket stimmt, das ein Unternehmen zu bieten hat, sind viele Arbeitnehmer mobiler als zunächst erwartet."

Hintergrundinformation über die Studie

Die Studie "Global Candidate Preferences" basiert auf den Antworten von fast 14.000 Arbeitnehmern zwischen 18 und 65 Jahren aus 19 Ländern weltweit. Die Studie wurde im Auftrag von ManpowerGroup Solutions im vierten Quartal 2016 durchgeführt. Eine Infografik und den Bericht mit detaillierten Studienergebnissen erhalten Sie unter http://bit.ly/2u7P5ZX

Quelle: ManpowerGroup Deutschland GmbH (ots)

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