Sozialverband "entsetzt" über Entwicklung der Manager-Gehälter
Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat die Schere bei der Entwicklung der Gehälter zwischen Angestellten und Spitzenmanagern scharf kritisiert. "Ich bin über diese Zahlen entsetzt", sagte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Die Corona-Pandemie und ihre Folgen hätten bei Millionen finanzielle
Spuren hinterlassen. "Dass viele sich abgehängt fühlen, wenn sie von
solchen Entwicklungen hören, ist nur verständlich. Welche Folgen, sich
abgehängt zu fühlen haben kann, erleben wir bei jeder Wahl aufs Neue",
sagte Engelmeier.
Die Entwicklungsorganisation Oxfam hatte zuvor
eine Berechnung vorgestellt, wonach die Gehälter der Spitzenmanager in
den umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland in den vergangenen fünf
Jahren 30 Mal so stark wie die Reallöhne aller Angestellten gewachsen
seien. Im Median hätten die Vorstandsvorsitzenden demnach im
abgelaufenen Jahr rund 4,4 Millionen Euro verdient.
"Die Menschen
sehen Millionengehälter und zweistellige Gehaltssteigerungen auf der
einen Seite und auf der anderen eine zu geringe Rentenerhöhung, eine
unwürdige Debatte um die nötige Anhebung des Mindestlohns, ungebremst
steigende Sozialabgaben und einen aktuellen Armutsbericht, der klar
belegt: Arme werden ärmer, Reiche immer reicher", kritisierte
Engelmeier. Sie appellierte an die künftige Bundesregierung,
gegenzusteuern. Ansonsten werde die Spaltung der Gesellschaft
"dramatische Formen" annehmen, so die SoVD-Chefin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur