Hoher Stellenzuwachs unter Scholz im Kanzleramt
Archivmeldung vom 29.01.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.01.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm Bundeskanzleramt hat sich die Stellenanzahl seit dem Amtsantritt von Olaf Scholz (SPD) um rund zehn Prozent erhöht. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Matthias Hauer an die Bundesregierung hervor, über die die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.
775 Personen waren demnach im Bundeskanzleramt zum Ausscheiden von 
Angela Merkel beschäftigt. "Am 14. Januar 2025 waren 852 Personen im 
Bundeskanzleramt beschäftigt", heißt es in der Antwort von 
Staatsministerin Sarah Ryglewski (SPD). Seit dem Amtsantritt von Scholz 
seien zudem 23 und Beamte befördert worden, die erst mit ihm in das 
Bundeskanzleramt gewechselt sind.
Kurz vor Ende der 
Legislaturperiode gibt es zudem nach einer SZ-Recherche in einigen 
Ministerien eine Beförderungsoffensive, aber nicht auf dem Niveau zum 
Ende anderer Bundesregierungen. Die "Operation Abendsonne" falle diesmal
 in den größten Teilen aus, heißt es sogar bei Fachleuten der 
Opposition. Als Grund wird die vorgezogene Neuwahl des Bundestags mit 
entsprechend fehlender Zeit für zusätzliche Beförderungsverfahren und 
der fehlende Bundeshaushalt nach dem Bruch der Ampel-Koalition genannt.
Spitzenreiter
 bei Beförderungen seit dem Ampelbruch am 6. November ist das Auswärtige
 Amt von Annalena Baerbock (Grüne) mit 61 Beförderungen. Darauf folgt 
das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung von 
Ministerin Svenja Schulze (SPD) mit 26 Stellen, wobei diese 
Beförderungen schon vor dem Bruch der Ampel geplant gewesen seien, wie 
es aus dem Ministerium heißt. Das Bundesministerium für Arbeit und 
Soziales von Hubertus Heil (SPD) versorgt noch 18 Mitarbeiter mit 
höheren Posten.
Aus Sicht des Bunds der Steuerzahler wäre es 
geboten, dass die nächste Bundesregierung über eine Kabinettsreform 
nachdenkt. Statt 15 Ministerien plus Kanzleramt schlägt die 
Lobbyorganisation vor, dass es nur noch zehn Ministerien geben soll, 
etwa durch Zusammenlegung von Wirtschaft und Entwicklung, sowie Umwelt 
und Agrar, und neu zugeschnittene Ministerien für Familie und Bildung 
und für Infrastruktur. 2012 habe es erst 18.500 Beamte und Mitarbeiter 
in den Ministerien gegeben, heute rund 30.000 - diese Zahl müsse 
mittelfristig auf rund 20.000 sinken, die Zahl der besonders gut 
bezahlten Parlamentarischen Staatssekretäre solle von 37 auf etwa 13 
verringert werden. Präsident Reiner Holznagel kritisiert, die 
Ampel-Regierung habe "eine XXL-Staatsverwaltung installiert". 
Regierungs- und Verwaltungseffizienz müsse sich stärker an Qualität 
orientieren und nicht an der reinen Zahl der Beamten. "Eine 
Kabinettsreform wäre ein guter Start für Deutschland."
Quelle: dts Nachrichtenagentur


 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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