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Wissmann fordert Finanzhilfen für E-Autos

Archivmeldung vom 04.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
EWE E3 Elektroauto Bild: Thorsten Schramm www.thorsten-schramm.de / wikipedia.org
EWE E3 Elektroauto Bild: Thorsten Schramm www.thorsten-schramm.de / wikipedia.org

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert Anschubhilfen der öffentlichen Hand, um Elektrofahrzeugen in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen. "Die großen Anstrengungen der Hersteller - allein die deutsche Automobilindustrie investiert in den nächsten drei bis vier Jahren bis zu zwölf Milliarden Euro in die Elektromobilität - müssen durch einen intelligenten Maßnahmenmix begleitet werden", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann der "Welt".

"Die beschlossene Verlängerung der Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos ist ein erster Schritt. Der Nachteilsausgleich bei der Firmenwagensteuer muss hinzukommen, denn der Markt wird zu Beginn vor allem über Firmenwagenflotten wachsen", so Wissmann. "Außerdem muss es sinnvolle verkehrsrechtliche Sonderregelungen für Elektroautos geben, wie spezielle Parkplätze oder Sonderspuren. Und natürlich eine ausreichende Zahl an Lademöglichkeiten."

Der VDA-Präsident drängt auf einen schnellen Ausbau von "Strom-Tankstellen". "Die Infrastruktur muss ausgebaut werden, während das Angebot an entsprechenden Modellen wächst", so Wissmann. Was die ersten Käufer angeht, setzt Wissmann stark auf die öffentliche Hand. "Wir haben in Deutschland vier Schaufenster-Regionen für Elektromobilität, in denen besonders viel investiert wird. Bis Ende 2014 werden dort voraussichtlich 7000 Elektroautos im Einsatz sein. Und ich erwarte, dass Bund, Länder und Gemeinden eine Grundsatzentscheidung treffen, wonach die Dienstflotten von Unternehmen der öffentlichen Hand mit Elektroautos aufgestockt werden."

Insgesamt glaubt der VDA-Präsident, dass zunächst vor allem das Flottengeschäft die Verbreitung von E-Autos beschleunigen werde. Was Firmenkunden betreffe, gehe er von "Bestellungen im fünfstelligen Bereich bis 2013 und 2014 aus", so Wissmann. "Da sind aber diejenigen privater Firmen mit eingeschlossen."

Verbindliche Zusagen für den Kauf von E-Autos, wie sie die französische Regierung Großkonzernen auferlegt hat, lehnt Wissmann für Deutschland ab. Er setzt auf Freiwilligkeit. "Ich hoffe, dass die öffentliche Hand bei der Anschaffung von E-Fahrzeugen mit gutem Beispiel vorangeht. Staatseigene Unternehmen wie Bahn und Post könnten in ihren Flotten Zeichen setzen."

Mit heftiger Kritik reagiert Wissmann auf die Diskussion in der EU-Kommission über die geplanten Klimaauflagen für die Automobilbauer. Derzeit wird unter anderem darum gerungen, in welchem Umfang Elektroautos auf den Gesamtwert einer Hersteller-Flotte beim CO2-Ausstoß angerechnet werden. Die deutschen Autobauer, die nach milliardenschweren Investitionen ab 2013 eine ganz Reihe von E-Autos auf den Markt bringen, wollen, dass der Anrechnungsfaktor für saubere Batterieautos, der sogenannte Supercredit, möglichst hoch ausfällt. Damit ließe sich der vergleichsweise hohe CO2-Ausstoß der zumeist stark motorisierten Autos aus Deutschland leichter kompensieren. "Es geht uns darum, dass das Ziel, 95 Gramm für den durchschnittlichen CO2-Ausstoß der europäischen Flotte 2020 sinnvoll erreicht werden kann. Wir stellen uns allerdings entschieden gegen den Versuch, alle Hersteller über einen Kamm zu scheren", so Wissmann. "Kein Kunde in Europa will ein Einheitsauto, sozusagen den Euro-Trabi." Wissmann spielt darauf an, dass deutsche Hersteller durch die geplanten Klimaschutzauflagen Probleme bekämen, weiterhin Oberklasselimousinen zu bauen. "Wir wollen nicht, dass Premiumautos, die ja jetzt schon einen höhere CO2-Reduktionsleistung erbringen, über Gebühr benachteiligt werden. Es geht darum, für alle Hersteller wirksame Anreize zu setzen, besonders effiziente Fahrzeuge und alternative Antriebe schnell in den Markt zu bringen", so Wissmann. Solche intelligenten Maßnahmen fehlten bisher im Vorschlag der EU-Kommission. "Sie setzt vielmehr auf starre Grenzwerte, die die Innovationskraft bremsen, statt sie zu stimulieren. Die USA und China etwa zeigen sich hier kreativer, indem sie gezielt Anreizsysteme für die Entwicklung alternativer Antriebe setzen", kritisiert Wissmann die EU. Es komme darauf an, Klimaschutz zu betreiben, ohne dabei die wirtschaftlichen Folgen aus dem Blick zu verlieren. Nicht die Größe eines Autos ist entscheidend, sondern seine Effizienz. "Die Deutschen sind mit einem Weltmarktanteil von 80 Prozent führende Anbieter im Premiumsegment. Es darf nicht so weit kommen, dass sich die Hersteller in der EU aufgrund überzogener Auflagen nur noch auf die Klein- und Kompaktklasse konzentrieren müssten", sagt der VDA-Präsident der "Welt".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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