Hypo Real Estate plant Trennung von Vorständen

Die Neuausrichtung des schwer angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate sieht einen drastischen Stellenabbau sowie die Trennung von Vorständen vor. So soll die Zahl der Mitarbeiter in den kommenden drei Jahren von 1.800 auf 1.000 sinken.

Wie das Unternehmen in der vergangenen Nacht mitteilte, sieht die Neuausrichtung der Hypo Real Estate einen drastischen Stellenabbau vor. So sollen in den kommenden drei fast die Hälfte aller Stellen wegfallen. Nach der Umstrukturierung ist lediglich eine Zahl von 1.000 Mitarbeiter anvisiert, bisher sind es knapp 1.800. Zudem müssen zwei weitere Vorstände den Hut nehmen.

Dabei handelt es sich um Finanzvorstand Markus Fell und sein Vorstandskollege Frank Lamby, erklärte die Hypo Real Estate. Zudem werden die Dienstverhältnisse des früheren Konzernchefs Georg Funke und von Ex- Vorstandsmitglied Bo Heide-Ottosen mit sofortiger Wirkung beendet. Beide hatten angesichts der Krise der Bank bereits ihre Vorstandsposten geräumt.

 

Erst vor wenigen Tagen hatte die Staatsanwaltschaft aufgrund des Verdachtes der Manipulation die Bank durchsuchen lassen. Im Rahmen der Durchsuchung wurden in zahlreichen Büros sowie Privaträume von Vorstandsmitgliedern, die im Zeitraum zwischen November 2007 und September 2008 im Amt waren, nach Hinweisen gesucht. 

Die Bank erhofft sich davon eine Entlastung von rund 400 Millionen Euro. Zudem rechnet die Hypo Real Estate mit einem äußerst negativen Jahresergebnis: "Die Bedingungen an den internationalen Kredit- und Immobilienmärkten haben sich im laufenden Quartal weiter eingetrübt." Man erwarte daher im vierten Quartal weitere "erhebliche Ergebnisbelastungen aus Handelsgeschäften und aus der Risikovorsorge für Immobilienfinanzierungen und strukturierte Kreditprodukte"